Am Basler Hafen in Kleinhüningen sollen bald noch viel mehr Container umgeschlagen werden, als dies heute bereits der Fall ist. Bund und der Kanton Basel-Stadt denken gross - und planen für über 300 Millionen Franken zusammen mit drei Transport- und Logistikunternehmen einen neuen Container-Umschlagterminal. «Gateway Basel Nord» nennt sich das Projekt, das ein Umlagern von Schiene, Strasse und Wasser an einem Ort ermöglichen soll. In diesem Zusammenhang soll auch ein neues Hafenbecken gebaut werden, das Hafenbecken 3.
Kritik an diesen Plänen gab es schon in der Vergangenheit. Von Umweltschützern, welche sich um bedrohte Tier- und Pflanzenarten sorgen. Vom Logistikunternehmen Swissterminal, welches bereits mehrfach bis vor Bundesgericht geklagt hat, weil es sich als derzeitiger Nutzer des Hafens zu wenig in die Planungen eingebunden fühlt. Und nun - wenige Tage bevor der Basler Grosse Rat über die Finanzierung des Hafenbeckens debattiert -meldet sich eine Gruppe von Schiffskapitänen.
«Alles am Computer simuliert»
Die IG Schiffsführer Basel, erst im November gegründet und nach eigenen Angaben über 100 Mitglieder zählend, kritisiert die erwartete Effizienz des neuen Hafenbeckens. Initiant Thomas Schweizer sagt, das Becken sei zu klein, es könne nur von jeweils einem Schiff angefahren werden, das rückwärts hinaus zu fahren sei schwierig und durch die ganze «Manövrierei» gehe viel Zeit verloren. Ausserdem befürchtet Schweizer, dass es zu Unfällen kommen könne. «Weil es kaum mehr Platz gibt zum Wenden, wird es auf dem Rhein zu engen Manövern und brenzligen Situationen kommen.»
Mit dieser Kritik können die Schweizer Rheinhäfen, welche hinter dem Hafenbecken 3 stehen, allerdings nichts anfangen. Sprecher Simon Oberbeck sagt, man habe die Situation mit allen Reedereien genau angeschaut und Einfahrten ins Hafenbecken am Computer simuliert. Fazit: Alles gut machbar. Und André Auderset von der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft sagt: «Tatsache ist, das alles überprüft wurde und alle Schiffsführer, mit denen wir gesprochen haben, zum Schluss gekommen sind, dass dies alles problemlos funktioniert.»