Sie fallen auf, sind furchterregend, mystisch und sehr aufwändig gebastelt. Die Fasnachtswagen, Kostüme und Masken der Kult-Ur-Fasnächtler. Dies ist eine Vereinigung von 15 Fasnachtsgruppen, welche seit 25 Jahren ein grosses Ziel verfolgt: Die Luzerner Fasnacht mit kreativen Ideen beleben und möglichst viele dazu motivieren, ebenfalls mit selber gebastelten «Grinden» an die Fasnacht zu gehen.
Gründung aus Unzufriedenheit
Entstanden sind die Kult-Ur-Fasnächtler 1993 aus einer Unzufriedenheit heraus über die Entwicklung der Fasnacht in Luzern. «Damals liefen viele einfach mit einer Wollkappe und ohne Maske durch das Fasnachtsgeschehen», sagt Mitgründer Peter Spoerri.
Wir machen alles selber: Kleider, Grinde und auch die Wagen. Wir kaufen nichts ein.
Aus heutiger Sicht haben die Kult-Ur-Fasnächtler tatsächlich etwas bewegt. Es seien wieder viel mehr Maskierte auf den Gassen unterwegs. Und die Vereinigung ist unterdessen selber Kult und wird von vielen Seiten bewundert.
«Wir sind schon etwas extravagant und heben uns ab», sagt der Vizepräsident der Kult-Ur-Fasnächtler, Otto Joho. So sei ihnen auch sehr wichtig, dass in ihren Gruppen alles selber gebastelt sei.
Bestaunt und beklatscht
Bei der Präsentation ihrer Sujets am Schmutzigen Donnerstag an der Burgerstrasse wurden die aufwändigen Wagen von viel Publikum bestaunt. Beispielsweise der Wagen mit lauter Schrott der Gruppe Luxrato oder auch das U-Boot der Infinitus. Sie hätten rund 2'500 Stunden für ihr diesjähriges Sujet aufgewendet, sagt Eugen Flury von Infinitus.
Unsere Motivation ist die Freude der Leute. Darum wollen wir etwas Richtiges hinstellen.
Auch Mitglied der Kult-Ur-Fasnächtler ist die Gruppe Fantasia. Sie kommen jedes Jahr aus dem Bündnerland nach Luzern. Da seien sie einfach reingerutscht, sagt Edwina Zumbühl.
«Wir waren jahrelang immer als Gäste an der Fasnacht, und das Wichtigste war uns, die Wagen der Kult-Ur-Fasnächtler zu sehen», sagt Zumbühl. «Daraufhin hiess es, wenn wir nicht so weit weg wohnen würden, könnten wir auch mitmachen. Das liessen wir uns nicht zweimal sagen, der Weg ist für uns kein Problem.»
Das nennt man Leidenschaft, und diese bestätigt auch ihr Mann Kurt Zumbühl: «Mein Chef sagte mir einmal, ich hätte ein schönes Hobby. Darauf erwiderte ich, mein Hobby sei Töfffahren. Das hier ist Leidenschaft, mein Leben!»
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr