Der Kanton Basel-Stadt gibt jährlich rund 135 Millionen Franken für Kultur aus. Wohin dieses Geld fliesst, gibt das Kulturleitbild vor. Die neuste Version dieses Leitbildes, welche für die Periode 2020 bis 2025 gilt, hat der Regierungsrat am Donnerstag vorgestellt. In den groben Zügen ändert sich wenig, nach wie vor sollen die Basler «Kultur-Leuchttürme», sprich das Theater, die Museen und die Orchester, am meisten Geld bekommen. Im Detail setzt die Regierung indes neue Schwerpunkte.
Dies tangiert beispielsweise die sogenannte «Kreativwirtschaft», also Graphiker und Gestalter. Vor zehn Jahren war Kreativwirtschaft noch in aller Munde und wurde im damaligen Leitbild aufgenommen. In der aktuellen Ausgabe fehlt davon jedes Wort. Man habe es ersatzlos gestrichen, weil man der Meinung sei, dass sich der Bereich unabhängig von Leitbildern am Markt behaupten müsse, sagt Regierungsrätin Elisabeth Ackermann.
Geld für Kinderbetreuung
Aufgenommen ins Kulturleitbild hat man dafür die Gleichberechtigung von Mann und Frau. So soll es beispielsweise künftig möglich sein, bei der Eingabe eines Gesuchs für einen Förderbeitrag, anzugeben, dass man Geld für die Kinderbetreuung brauche. Ackermann: «Wenn man zum Beispiel bei einer Theater-Produktion in der intensiven Schlussphase ist und viele Proben hat, kann es sein, dass man nicht jeden Mittag nach Hause gehen kann.»
Neu ist im Kulturleitbild auch eine «Anlaufstelle für Dreharbeiten in Basel» vorgesehen. Sie soll Filmschaffenden, die vor Basler Kulisse einen Film drehen möchten, bei der Einholung von Bewilligungen behilflich sein. Um sicher zu sein, dass in Basel keine Raubkunst ausgestellt wird, soll zudem die Provenienzforschung ausgebaut werden. Daneben ist das Kulturleitbild eine Fortschreibung der aktuellen Kulturförderung. Entsprechend fliesst das meiste Geld zu den altbekannten Institutionen. Konkret:
- Theater Basel: 40,5 Mio. Franken
- Kunstmuseum: 19,5 Mio. Franken
- Historisches Museum: 10,5 Mio. Franken
- Naturhistorisches Museum: 9 Mio. Franken
- Museum der Kulturen: 8,5 Mio. Franken
- Stiftung Sinfonieorchester: 7,5 Mio. Franken