Es ist kein Zufall, dass Matthias Steinmann, Schlossherr von Schloss Wyl in Schlosswil, dem Berner Künstler Ted Scapa Raum gibt für einen Teil seines Lebenswerks. «Ted Scapa hat einen Teil meiner Bücher und Festschriften illustriert. Das hat also eine sehr lebendige Vorgeschichte», sagt Matthias Steinmann.
Ausgestellt sind Cartoons der Art, die Ted Scapa berühmt gemacht haben. Bilder voller Farbe und Witz, die komplizierte Dinge des Lebens mit wenigen Strichen auf den Punkt bringen.
So sei die einjährige Ausstellung «Kunst im Turm» nicht nur eine Hommage an Scapa. Ein Teil des Bilderschatzes werde nämlich dauerhaft im Schloss bleiben. Darunter die 50 Original-Illustrationen für Steinmanns neustes Buch «Der Heiligenschein», ein frivoles Pilgermärchen. «Schmunzels» nennt Scapa seine Zeichnungen dazu.
Das Buch sei ein Krampf gewesen, sagt Ted Scapa. Aber nun sei es vollbracht. Und die Ausstellung seines Lebenswerks im Schloss Wyl freue ihn schon. Es sei viel mehr als eine Ausstellung mehr in einer langen Reihe.
Kurator im Schloss Wyl ist Matthias Frehner, Kunsthistoriker und langjähriger Direktor des Kunstmuseums Bern. Er hatte das Lebenswerk des mittlerweile 87-jährigen Ted Scapa vor rund zwei Jahren in einer grossen Ausstellung im Kunstmuseum gewürdigt und er kennt den Zeichner, Maler und ehemaligen Buchverleger Scapa sehr gut.
Ted Scapa ist in der Kunstwelt eine absolute Ausnahmeerscheinung.
Die Schaffenskraft und die Ausstrahlung von Ted Scapa seien einzigartig, so Frehner. «Scapa findet auf jede Herausforderung eine künstlerische Antwort. Sein Reaktionsvermögen ist unglaublich.» Er sei ein Kunst-Performer der ersten Stunde. Mittlerweile habe der Berner mit holländischen Wurzeln auch die Anerkennung der Kunstwelt.