Das Lieblingsessen auf einer Smartphone-App aussuchen, bestellen und sich nach Hause liefern lassen - nach diesem Prinzip funktioniert Uber Eats. Rund 50 Restaurants sind dem Lieferdienst angeschlossen - vom Rhyschänzli bis zu McDonalds. Die Kunden zahlen jeweils eine Liefergebühr von 4.90 Franken.
Der Vorteil solcher Lieferdienste sei, dass die angeschlossenen Restaurants ihre Bekanntheit verbessern und damit mehr Kundschaft gewinnen können, sagt Maurus Ebneter, Präsident des Basler Wirteverbands. Er sieht aber auch Nachteile: «Heute gibt es verschiedene Anbieter von Kurierdiensten. Ich fürchte aber, langfristig wird sich ein Anbieter durchsetzen und eine monopolartige Stellung bekommen.» Er könnte dann ungehindert den Restaurants die Preise diktieren.
Kuriere gelten als Selbständige
Bei Uber Eats gelangen die Kuriere per Velo oder Roller zu den Kunden. Der Lohn der Kuriere variiert. Tendenziell liege der Verdienst bei mehr als 20 Franken pro Stunde, sagt Uber-Sprecherin Luisa Elster. Es gebe keine fixen Arbeitszeiten, deshalb könnten die Kuriere flexibel ihr Geld verdienen. «Die Kuriere sind selbstständig. Sie sind aber dennoch kostenlos bei Uber gegen Unfälle und Krankheit versichert.»
Doch so rosig, wie Uber es darstelle, seien die Arbeitsbedingungen mitnichten, kritisieren Gewerkschaften. Weil Uber die Kuriere nicht als Angestellte betrachtet, zahlt die Firma nichts an die AHV und die Pensionskasse. Christian Capacoel von der Gewerkschaft Syndicom: «Was Uber anbietet, entspricht nicht dem Schweizer Standard bei den Sozialleistungen.»
Uber hält sich nicht an Gepflogenheiten
Seit einem Jahr gibt es für die Kurierbranche einen Gesamtarbeitsvertrag, der unter anderem den Mindestlohn und die Altersvorsorge regelt. Uber hält sich nicht daran. Im Gegensatz zum Basler Kurierdienst Velogourmet. Geschäftsleiter Joost Oerlemans ist verärgert über den Konkurrenten, der sich nicht an die Gepflogenheiten der Branche hält: «Das finde ich völlig daneben. Es handelt sich um eine Wettbewerbsverzerrung.» Velogourmet hat höhere Liefergebühren als Uber, weil man mehr ausgibt fürs Personal.
Die Gewerkschaft Unia erwartet nun vom Kanton Basel-Stadt, dass er gegen Uber vorgeht. «Das Amt für Wirtschaft und Arbeit muss schauen, dass Uber korrekt arbeitet.»