Es brauchte bei diesem Geschäft eine Ehrenrunde. Bereits im Januar stand es auf der Traktandenliste des Rats, wurde damals aber abtraktandiert. Dem Parlament fehlte es an Fakten. Nun stimmte es dem Verpflichtungskredit mit 44 zu 16 Stimmen zu.
Behandelt wurde wie von der landrätlichen Baukommission gewünscht, nur die Finanzierung der ersten Tranche mit den Radwegen Altdorf-Seedorf, Attinghausen Reussbrücke und Attinghausen-Schattdorf. Es handelt sich um insgesamt 15.7 Millionen Franken. Davon sind 8 Millionen Franken gebundene Ausgaben und 7.7 Millionen Franken sind neue Ausgaben.
Das Radwegkonzept als Ganzes ist mit Kosten von insgesamt 25.6 Millionen Franken veranschlagt. Davon werden 20.6 Millionen Franken zur Mitfinanzierung im Agglomerationsprogramm des Bundes eingereicht.
Im Talboden sinnvolles Verkehrsmittel
CVP, FDP und SP/Grüne standen hinter der Vorlage. Uri habe beim Bau von Radwegen grossen Nachholbedarf, sagte der CVP-Sprecher. Gerade im Talboden sei das Velo ein sinnvolles Verkehrsmittel. Die Sprecherin von SP/Grüne sagte, die heutige Situation sei für Autofahrer und Velofahrer gefährlich. Es habe auf den Urner Strassen schlicht zu wenig Platz.
Auch für die FDP sind sichere Velowege ein Bedürfnis der Bevölkerung. Zudem seien Investitionen durch den Kanton ein wichtiges Zeichen in der Krise. Der SVP waren die geplanten Radwege aber schlicht zu teuer. Die Vorlage sei nicht im Sinne des Steuerzahlers, sagte ein Sprecher, und beantragte, sie an die Regierung zurückzuweisen. Es solle mit dem gleichen Gesamtbetrag eine grössere Anzahl Velowege realisiert werden. Der Antrag scheiterte aber mit 44 zu 14 Stimmen.
Der Kredit für die neuen Ausgaben soll den Urner Stimmberechtigten im September 2020 vorgelegt werden.