71 Frauen und Männer wollen bei den Wahlen Ende März für die Baselbieter CVP in den Landrat. Die CVP ist traditionellerweise stark im Laufental und im unteren Baselbiet. Jetzt aber kandidiert die Partei erstmals seit 20 Jahren wieder in allen 12 Wahlkreisen an. «Wir wollen den Wählenden eine Alternative bieten und die Mitte auch im Oberbaselbiet stärken, sagt, Brigitte Müller-Kaderli, Parteipräsidentin der Baselbieter CVP.
Chancen auf 2.Sitz?
Die CVP ist im Oberbaselbiet eine Listenverbindung mit den Parteien BDP und GLP eingegangen. Parteipräsidentin Müller-Kaderli verspricht sich viel von dieser Zusammenarbeit. Den Sitz der bisherigen, parteilosen Landrätin Regina Werthmüller aus Sissach werde man mit dem Bündnis ganz sicher verteidigen, sagt Müller-Kaderli. Aber auch ein zweiter Sitz für die CVP und ihre Verbündeten sei in Reichweite.
Vorwürfe an die SVP
Besonders im Visier hat die CVP die beiden Wackelsitzen der SVP im Oberbaselbiet. Die SVP gewann nämlich bei den letzten Wahlen zwei ihrer acht Sitze im Oberbaselbiet nur durch Restmandate. «Unsere Liste ist eine klare Kampfansage an die SVP», bestätigt Müller-Kaderli. Die CVP würde zwar auch gern mit rechten Parteien zusammenarbeiten, wenn es Kanton weiterbringe. Aber Vorschläge der SVP, zum Beispiel die Sozialhife zu kürzen, könne die CVP nicht unterstützen.
Die SVP mache die neue Mitte-Koalition offenbar nervös, sagt Brigitte Müller-Kaderli: «Auf potentielle CVP-Kandidatinnen und Kandidaten ist aus SVP-Kreisen stark Druck ausgeübt worden, nicht zu kandidieren.»
Kämpfer rechnet nicht mit Sitzverlust
Oskar Kämpfer, Präsident der Baselbieter SVP, weist die Aussagen der CVP-Präsidentin entschieden zurück: «Ich weiss nicht, wie Frau Müller-Kaderli auf solche Ideen kommt, die SVP hat keinerlei Interesse daran, irgendjemanden von einer Kandidatur abzuhalten.» Kämpfer rechnet damit, dass die SVP ihre Sitze im Oberbaselbiet halten kann, zumal jene, die vor vier Jahren ein Restmandat erhielten, nun mit dem Bisherigen-Bonus antreten können.