Im Dorf Trubschachen im Emmental wird es nun nachts wieder dunkel. Die Strassenlampen sind nur dann richtig hell, wenn das Licht auch gebraucht wird. Wenn also jemand zu Fuss, auf dem Fahrrad oder mit dem Auto unterwegs ist. Ansonsten leuchten die Strassenlampen mit nur zehn Prozent ihrer eigentlichen Kapazität.
Hauptsache, da ist Licht.
Aufgefallen ist die Technologie den Passantinnen und Passanten in Trubschachen noch nicht. Ein gutes Zeichen für den Finanzverwalter Theo Rüegger: «Kein Feedback ist ein gutes Feedback.»
Der Unterschied von dummen und schlauen Leuchten
Die sogenannt dummen Leuchten schalteten sich bereits beim Eindunkeln ein. Sie brannten so lange, bis es wieder hell wurde. Die schlauen Leuchten brennen nun nur dann, wenn auch jemand das Licht braucht. Dadurch kann bis zu 90 Prozent des Stromverbrauchs gespart werden.
Zudem sind die schlauen Leuchten miteinander vernetzt. Beispiel: Lampe A registriert, dass sich jemand auf die Lampe zubewegt. Sofort sendet Lampe A ein Signal an Lampe B und C, die weiter davon entfernt sind. Auch die werden heller. So ist gewährleistet, dass sich vor der Person ein Lichtteppich bildet und es auch in der Ferne bereits hell ist.
Weshalb sich die Investition im Emmental lohnt
Gekostet hat die gesamte Umstellung 100'000 Franken, der Gemeinderat hat diesen Kredit nach einem Pilotversuch mit 20 von 80 Leuchten genehmigt.
Die alten Leuchten hätten sowieso ersetzt werden müssen. Deshalb sei diese Lösung mit der neuen LED-Technologie perfekt.
Der Finanzverwalter Theo Rüegger ist glücklich: «Wenn wir gleichzeitig mit der neuen Technologie sparen können und dabei auch die Umwelt weniger belasten, ist die Lösung perfekt.» Trubschachen spart künftig nun 15'000 Franken pro Jahr an Stromkosten.
Bei uns ist nachts nicht viel los.
Besonders auf dem Land mache eben diese Technologie Sinn, sagt der Finanzverwalter Theo Rüegger: «Bei uns ist nachts nicht viel los.» Da brauche es auch kein Licht auf der Strasse.
Der Kanton Bern als Pionier
Vorreiter bezüglich der intelligenten LED-Technologie ist der Kanton Bern. Seit etwa fünf Jahren ersetzt er eine Leuchte nach der anderen.
Die schlaue Leuchte kostet höchstens gleich viel die die dumme Leuchte.
Insgesamt sind an Berner Kantonsstrassen rund 27'000 Leuchten angebracht. Bis 2018 soll die Hälfte davon durch LED-Leuchten ersetzt sein.
«Wir ersetzen nur diejenigen, die bereits alt sind», betont Stephan Breuer vom Tiefbauamt Bern. Mit seiner Strategie hat der Kanton massgeblich dazu beigetragen, dass die intelligente Technologie weiterentwickelt wurde. «Im ersten Jahr haben wir den weltweit gesamten Bestand an intelligenten Steuerelementen von Panasonic aufgekauft. Das waren zwölf Stück», sagt Stephan Breuer schmunzelnd.
Heute sei die Technologie einen Schritt weiter, günstiger und könne flächendeckend – wie zum Beispiel in Trubschachen – eingesetzt werden.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)