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Leere Kirchen Oekolampad-Kirche soll zum Theater und Begegnungszentrum werden

Mäzenin stellt Millionen-Betrag für die Renovation und den Umbau des Kirchgemeindehauses in Basel zur Verfügung.

Seit zehn Jahren werden im markanten Oekolompad keine Gottesdienste mehr abgehalten. Das Oekolompad wurde in den 1930er-Jahren erbaut, steht heute unter Schutz und fällt wegen seiner Klinkerfassade besonders auf.

Seit einiger Zeit weiss man, dass die Evangelisch-reformierte Kirche an einer Umnutzung herumstudiert. Jetzt bestätigt Tobit Schäfer, dass das einstige Gotteshaus an die Stiftung Wibrandis verkauft werden soll. Schäfer ist deren designierter Geschäftsführer. Hinter der Stiftung steht Sabine Duschmalé, eine Erbin aus dem Umfeld des Pharmakonzerns Roche.

Das Vorstadttheater zieht ein

Nach dem Umbau des Gebäudes soll es Platz geben für gemeinnützige Institutionen wie den Verein Amie , der jungen Müttern bei der Berufsintegration hilft, und der Stiftung Basler Wirrgarten , die Demenzerkrankten eine Tagesstätte anbietet und Beratung für deren Angehörige.

Zudem erhält das Vorstadttheater eine neue Bleibe. Matthias Grupp, der Co-Leiter des Vorstadttheaters, sagt: «Wir sind am jetzigen Ort in der St.-Alban-Vorstadt nicht unglücklich. Aber im Oekolompad werden wir mehr Platz für uns und die Zuschauer haben. Zudem passen wir in dieses Wohnquartier: Wir sind ein Theater, das sich an alle Generationen richtet.»

Zustimmung der reformierten Kirche steht noch aus

Dem Verkauf an die Stiftung Wibrandis muss nun noch die Evangelisch-reformierte Kirche zustimmen. Davon kann ausgegangen werden. Mediensprecher Matthias Zehnder: «Der Gebäudepark der Reformierten Kirche ist gemessen an der Anzahl Mitglieder zu gross.»

Die Kirchgemeinde rechnet mit einem Verkaufspreis von 4 Millionen Franken. Zudem wird die Stiftung Wibrandis viel Geld in die Hand nehmen, um das Gebäude zu sanieren. Offizielle Zahlen gibt es nicht, aber insgesamt dürften es weitere 11 Millionen Franken sein.

Wibrandis-Stiftung: Warum heisst sie so?

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Die Stiftung ist benannt nach Wibrandis Rosenblatt. Sie kam 1504 in Säckingen auf die Welt und starb 1564 in Basel. Wibrandis Rosenblatt war nacheinander mit drei Reformatoren verheiratet: Johannes Oekolampad, Wolfgang Capito und Martin Bucer.

Regionaljournal Basel, 17:30 ; 

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