Von Auge ist der Unterschied nicht zu erkennen: Eine CBD-Hanfblüte sieht identisch aus wie eine THC-Blüte. Der Unterschied: die eine Blüte ist legal, die andere nicht. Das sei gerade für die Polizei schwierig, sagt Kantonschemiker Philipp Hübler. «Früher wusste man, das ist Haschisch und illegal.» Heute brauche es teure Labortests, um den Unterschied zu ermitteln.
Alle Werte im grünen Bereich
Entscheidend ist dabei der THC-Gehalt. Dieser Stoff wirkt psychoaktiv und ist in der Schweiz verboten. Bei legalem Hanf darf er deshalb den Grenzwert von einem Prozent nicht überschreiten. Der Kantonschemiker hat verschiedene Produkte der Hanfläden in Basel analysieren lassen und kommt zu einem erfreulichen Schluss: Die Läden hätten die Situation im Griff, «alle Proben hatten einen THC Wert von unter einem Prozent», so Hübner. Als Konsument müsse man sich aber bewusst sein, dass ein Restgehalt existiere.
Davor warnt auch Bujtim Saliu Betreiber der neu eröffneten Canna Lounge in der Basler Rheingasse. «Man kann nicht einfach bedenkenlos vier, fünf CBD-Joints rauchen und dann ins Auto steigen.» Wegen dem THC-Restgehalt wäre der Drogentest bei einer Polizeikontrolle trotz legalem Hanf positiv.
Bereit für die THC-Legalisierung
Das Geschäft in der Canna Lounge läuft gut, die Eröffnung sei ein voller Erfolg gewesen, sagt Saliu. «Es kamen viele Leute und im Raucherraum lag dieser typische Amsterdam-Geruch in der Luft.» Damit spielt Saliu auf die holländischen Coffeeshops an, die der Canna Lounge ein Vorbild seien. Der grösste Unterschied zwischen Amsterdam und Basel liegt im verkauften Gras: In Basel gibt es nur den legalen CBD-Hanf, in Amsterdam den Hanf mit dem berauschenden THC-Stoff. Und sollte dieser irgendwann auch in der Schweiz legalisiert werden, hätte Saliu nichts dagegen. Die Infrastruktur dafür steht schon, gibt er zu: «Wir wären parat.»
(Regionaljournal Basel, 17:30)