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Linde von Linn Forscherin spürt Kraftort am Bözberg

Die Linde von Linn befinde sich auf einem Kraftort. Sogar auf einem besonders starken, einem sogenannten Akupunkturpunkt. Davon ist die Kraftort-Forscherin Andrea Fischbacher überzeugt. Wissenschaftlich beweisen lässt es sich allerdings nicht.

Die Linde von Linn, in der Aargauer Gemeinde Bözberg, ist der grösste Baum im Kanton Aargau. Und wohl auch der bekannteste. Nach dem Baum wurde eine Internetseite benannt, er hat seine eigene Facebook-Gruppe und sogar Bestatter Luc Conrad aus der Fernsehserie kam schon beim 25 Meter hohen Baum vorbei.

Starke Erdstrahlung am Bözberg

Womöglich gibt es für die grosse Beliebtheit der Linde von Linn aber noch einen weiteren Grund. Andrea Fischbacher, Religionswissenschaftlerin und Leiterin der Forschungsstelle Kraft- und Kulturorte Schweiz, hat bei der Linde von Linn einen Akupunkturpunkt entdeckt.

Portrait von Andrea Fischbacher vor der Linde von Linn
Legende: Andrea Fischbacher vor der Linde von Linn: Nur in Forch gebe es noch einen so starken Kraftort, sagt sie. Ralph Heiniger/SRF

Bei einem Akupunkturpunkt handelt es sich um einen besonders starken Kraftort, also einen Ort mit besonders starker Erdstrahlung. «Ich fühle mich hier sehr wohl», sagt Fischbacher unter der Linde von Linn. «Ich komme hier her, um Energie zu tanken.»

Kein objektiver Beweis

Messen kann man diese Erdstrahlung aber nicht. Andrea Fischbacher spricht denn auch nicht von Messungen, sondern lediglich von Tests, welche Sie durchgeführt habe. Sie benutzt jeweils ein Pendel und spürt so die Wirkung des Ortes auf ihren eigenen Körper.

Messprotokoll
Legende: Andrea Fischbacher weiss, dass ihre Kraftort-Forschung wissenschaftlichen Kriterien nicht genügt. Es nervt sie. Ralph Heiniger/SRF

Bei dieser Methode ist die Glaubwürdigkeit objektiv fragwürdig. Das ist sich die Kraftort-Forscherin selbst durchaus bewusst. «Weil ich Wissenschaftlerin bin, würde ich gerne alles, was ich beobachte belegen und beweisen, doch das kann ich im Moment nicht. Und das stört mich.»

Hansruedi Maurer, Professor für Geophysik an der ETH Zürich, findet den Begriff Kraftort nicht problematisch. Dass es Ort gibt an denen sich Menschen besonders wohl fühlen, sei grundsätzlich etwas Gutes, findet Maurer.

Er stört sich aber daran, dass im Zusammenhang mit Kraftorten Begriffe wie «Strahlung» oder «Wellen» verwendet werden. «Auf diese Weise wird eine Wissenschaftlichkeit vorgegaukelt, die in Tat und Wahrheit nicht vorhanden ist. Man kann Kraftorte zwar schon auf Skalen bewerten, man sollte dies aber auf keinen Fall mit wissenschaftlichen Methoden gleichsetzen.»

Auch ohne wissenschaftlichen Beleg: Das neue Etikett «Akupunktur-Punkt» macht die Linde von Linn noch etwas spezieller.

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