Das Problem: In den Sommermonaten zieht es viele Leute ins Freie. Grillieren, spielen, feiern - alles findet draussen statt. An manch einem Ort wird es spätabends laut und man sieht die Spuren danach überdeutlich: leere Bierdosen, ausgebrannte Einweggrills, Verpackungen die herumliegen.
Das Beispiel Stein im Fricktal: Die Gemeinde ist vor allem am Wochenende mit Lärm und Littering konfrontiert und reagiert nun: Sie setzt auf eine private Sicherheitsfirma, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Die Polizei könne diese Aufgaben nicht übernehmen, erklärt Gemeindeschreiber Sascha Roth, weil die Polizei nicht genügend Leute und Zeit habe.
Viele Anfragen bei Securitas: Auch andere Gemeinden haben offenbar reagiert und setzen auf Patrouillen von privaten Sicherheitsfirmen wie Securitas. Bei der Securitas Region Aargau Solothurn hätten sich die Anfragen von Gemeinden in den letzten Jahren verdoppelt, wie Abteilungsleiter Aldo Lauber im Gespräch mit SRF bestätigt.
Auch andere Sicherheitsfirmen profitieren: Aber nicht nur bei Securitas klopfen die Gemeinden an. Andere Sicherheitsdienste bestätigen auf Anfrage, dass sie vermehrt angefragt würden, so etwa der Sicherheitsdienst Gisi Com GmbH aus Gebenstorf. «Diese Aufträge haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Heute betreuen wir 15 bis 20 Gemeinden», sagt Geschäftsführer Stefan Gisi. Eine Zunahme der Einsätze bestätigt auch René Zimmermann, Geschäftsführer der Salm Sicherheitsdienst GmbH in Suhr.
Beschränkte Kompetenzen: Die privaten Sicherheitsdienste können aber auch nicht alle Erwartungen erfüllen. Oft gebe es falsche Vorstellungen, was die Sicherheitsdienste dürfen und was nicht. So dürfen Sicherheitsleute keine Zwangsmassnahmen durchführen und auch eine Ausweiskontrolle ist nur auf freiwilliger Basis möglich. Einen grossen Teil der Anfragen von Gemeinden müsse man deshalb ablehnen, heisst es bei Securitas.