Noch ist der Entscheid nicht gefallen, ob der Lötschberg-Basistunnel in der nächsten Tranche der schweizerischen Bahninfrastruktur-Projekte Platz hat. Der Bundesrat möchte einen Ausbau der Bahnachse zwischen Bern und Wallis auf die lange Bank schieben. Die Kantone des Lötschberg-Komitees und die Romandie wehren sich dagegen.
Ungeachtet des politischen Kampfes hat BLS Alptransit im Auftrag des Bundes am Lötschberg geplant und legt jetzt Resultate vor. Ab 2021 könnte sie bauen. Sofern der Bund über 900 Millionen Franken frei gibt und die Bewilligungsverfahren nicht verzögert werden.
Die Ingenieure wissen, was sie wollen
BLS Alptransit sieht vor, weitere 14 Tunnelkilometer fertigzustellen in der zweiten Röhre, die zwar ausgebrochen, aber bahntechnisch noch nicht ausgerüstet ist. Dazu vier Kilometer Engstligentunnel unter dem Bahnhof Frutigen. Der Teilausbau würde den Halbstundentakt zwischen Bern und Brig erlauben und die wachsende Gütermenge bewältigen.
Die Ingenieure sind sich der Sache so sicher, dass sie am Mittwochabend in Frutigen die Bevölkerung orientiert haben. «Vom Bau in Tunnels wird die Bevölkerung wenig merken. Aber wir brauchen wohl Land für Installationsplätze. Und da wollen wir mit den Grundeigentümern früh genug das Gespräch suchen», sagt Alptransit-Leiter Daniel Bikley.
Frutigen ist immer interessiert an der Tunnelzukunft
Die Information der BLS-Alptransit stiess im Frutigland auf offene Ohren. Der Saal im Hotel Adler war gut besetzt. Viele Einheimische verstehen noch heute nicht, weshalb man den Lötschberg-Basistunnel nicht fertig gebaut hat. So ist man am Nordportal der Röhre sehr gespannt, was die Eidgenössischen Räte im Jahr 2019 entscheiden.