Einer, der es mit der Fischzucht versuchen will, ist Matthias Widmer. Der Bauer bewirtschaftet einen Hof in Heimiswil bei Burgdorf. Kühe hält er noch immer, doch nur noch ein paar. Den alten Kuhstall baut er mit seinem Vater um. «Es ist nicht einfach, loszulassen», sagt er. Doch: «Ich freue mich zu sehen, wie etwas Neues entsteht». Etwas Neues ist in diesem Fall eine Fischzucht im ehemaligen Kuhstall. Matthias Widmer sucht eine neue Einnahmequelle, von der nicht besonders rentablen Milchwirtschaft will er sich verabschieden.
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Bild 1 von 5. Wenn der Hof zur Firschzucht wird: Matthias Widmer baut derzeit um. Der Kuhstall im Heuboden ist rausgerissen, nun wird dort der neue Raum für die Wasserbecken eingebaut. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 2 von 5. Den Kuhstall raus zu reissen war für Matthias Widmer schwierig. Aber nun freut er sich auf die Fische. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 3 von 5. Ein Teil der Wasserbecken wartet schon hinter dem Hof in Heimiswil. In den nächsten Tagen kommen die Zander. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 4 von 5. Doris und Markus Hugi züchten seit einem Jahr Karpfen im alten Saustall. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
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Bild 5 von 5. Viermal haben Hugis bereits Karpfen gemetzget. Das Filettieren mussten sie erst lernen. Bildquelle: Christine Widmer/SRF.
Zuerst sind aber grosse Investitionen nötig: Gegen eine halbe Million Franken kann eine solche Fischzucht kosten. Zwölf Becken installiert der 34-Jährige. Zudem isoliert der Bauer und künftige Fischzüchter den ehemaligen Stall sehr gut, damit eine konstante Temperatur erreicht wird. Auch eine Lüftung und eine Heizung braucht es, damit Matthias Widmer künftig Zanderfilet ab Hof verkaufen kann.
Zu den hohen Investitionskosten kommen Betriebskosten; für Strom und Fischfutter. Wird die Rechnung aufgehen? Matthias Widmer zeigt sich optimistisch: «Es gibt zwar Schwierigkeiten, doch ich bin zuversichtlich.»
Schon erste Erfahrungen mit einer Fischzucht auf einem Bauernhof hat Markus Hugi aus dem bernischen Niederösch. Es sind nicht nur gute. Die Fischzucht lief harzig an: Im Stall stimmte die Temperatur nicht, es war zu feucht und es gab Probleme mit dem Sauerstoffgehalt im Wasser.
Es ist ein schwieriges Geschäft.
Mittlerweile konnte der Berner Fischzüchter aber schon vier Mal Karpfen schlachten. Noch lohnt sich das Geschäft nicht. Markus Hugi ist aber überzeugt, dass seine Fischzucht eine Zukunft hat. «In zwei oder drei Jahren werde ich abschätzen können, ob wir dereinst schwarze Zahlen schreiben werden.»