Fast zwei Jahre lang war das zwischen Friedhof und Rotsee gelegene, ehemalige Schrebergarten-Areal im Luzerner Friedental eine Baustelle: Weil der Boden mit Schwermetall belastet war, mussten die meisten der rund 170 Schrebergärten geräumt und das Areal saniert werden. Entstanden ist dort nun ein Landschaftspark, der am Sonntag eröffnet wird.
Schrebergärten gibt es weiterhin, allerings nur noch rund hundert. Dafür erhält Luzern auf rund 1000 Quadratmetern seinen ersten Gemeinschaftsgarten. «Die Idee ist es, dass Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner ein paar Quadratmeter dieses Gartens mieten und ausprobieren können, ob ihnen das Gärtnern Spass macht», sagt Stefan Herfort, stellvertretender Leiter des städtischen Stelle für Natur- und Landschaftsschutz. Luzern werde damit dem Trend des «Urband Gardenings», des Gärtnerns in städtischen Gebieten, gerecht.
Naherholungsgebiet mit Fröschen und Biber
Das Areal am Rotsee, das bis in den 1940er-Jahren als städtische Abfalldeponie diente, hat durch die Sanierung aber noch weitere Veränderungen erfahren. So legte die Stadt neue Spazierwege an und richtete Feuerstellen ein. Sie pflanzte neue Bäume und Hecken, schuf Weiher und verbreiterte den Reuss-Rotsee-Kanal. «Wir wollten diesen Ort einerseits als Naherholungsgebiet der Bevölkerung zugänglich machen – andererseits aber auch der Tier- und Pflanzenwelt neue Entfaltungsmöglichkeiten bieten», sagt Herfort. Letzteres bereits mit Erfolg: Im Friedental haben sich zahlreiche Frösche neu angesiedelt – und am Ufer des Reuss-Rotsee-Kanals ist ein Biber am Werk.