Es ist eine Hiobsbotschaft für die Mieter und Mieterinnen. Bis in ein paar Jahren soll ihr Zuhause verschwinden. Drei Blöcke mit Baujahr 1956 sollen Neubauten weichen. Dies teilte die Verwaltung den Mietern mit. Eine Sanierung sei nicht «zielführend», Ersatz würde nicht in Aussicht gestellt.
Viele der Mieter sind ältere Menschen. Es gibt Mieter, die seit fast 60 Jahren in der Überbauung leben. Untereinander haben sie einen grossen Zusammenhalt. Sie unterstützen sich im Alltag und schauen zueinander. Es sei wie in einer Wohngemeinschaft, meint ein 90-jähriger Mieter.
Die Credit Suisse Anlagestiftung möchte anstelle der heutigen Häuser mit den rund 78 Wohnungen drei neue Gebäude erstellen, darunter ein Hochhaus von 70 Metern. Beim neuen Projekt entstehen 113 Wohnungen. Die Architektur stammt von Harry Gugger Studio und Westpol Landschaftsarchitekten, Basel.
Dass die Gemeinde das Neubauprojekt unterstützt, ärgert viele zusätzlich in der Überbauung. Während sechzig Jahren hätten sie die Steuern der Gemeinde abgeliefert, jetzt möchte die Gemeinde zahlungskräftigere Einwohner anziehen. Viele empfinden dies als Affront.
«Wir fühlen uns wie Flüchtlinge», beschreibt ein Bewohner seine Situation. Für das Projekt startet jetzt das Quartierplanverfahren, Baubeginn ist nicht vor Sommer 2021. Die Anwohner und Anwohnerinnen schliessen sich jetzt zusammen und wollen sich für ihr Zuhause wehren.