- Alt-Bundesrat Christoph Blocher verhandelt mit Tamedia über einen Verkauf der «Basler Zeitung». Das berichtet die «Schweiz am Wochenende» in ihrer jüngsten Ausgabe.
- Tamedia habe im Tausch das «Tagblatt der Stadt Zürich» angeboten.
- Christoph Zimmer, Sprecher des Zürcher Verlagshauses, schreibt dem Regionaljournal: «Es ist kein Geheimnis, dass wir eine Übernahme der Basler Zeitung prüfen würden, sollte sie zum Verkauf stehen.»
- Für Medienexperte und Persönlich-Chefredaktor Matthias Ackeret würde ein solcher Deal zum jetzigen Zeitpunkt aber durchaus Sinn machen.
«Derzeit spricht innerhalb der Schweizer Medienlandschaft Jeder mit Jedem – und es kommt zu Konstellationen, welche man sich vor drei oder vier Jahren nicht vorstellen konnte», sagt Ackeret.
Baz: Eine attraktive Braut
Zudem führt Matthias Ackeret ins Feld, dass die Basler Zeitung unter Christoph Blocher und dem Chefredaktor Markus Somm zu einer sehr attraktiven Braut geworden sei – schliesslich sei die Tageszeitung seit geraumer Zeit rentabel. So bestehe der Verlag nach Umstrukturierungen ausschliesslich aus der Tageszeitung. «Gedruckt wird mittlerweile in Zürich», sagt Ackeret weiter, der unter anderem für «Tele Blocher» arbeitet.
Den Einwand, dass die Basler Zeitung seit dem Engagement von Christoph Blocher massiv an Auflage verloren habe, will Ackeret so nicht gelten lassen. «Das ist natürlich ärgerlich, aber das geschah bei den übrigen Zeitungen ebenfalls – wenn auch nicht imselben Ausmass». Und: «2017 war das katastrophalste Inseratejahr in der Geschichte der Medienhäuser.» Demnach hätten sich die Inseratevolumen halbiert und seien ins Internet abgewandert – zu Facebook und Google.
2017 war das katastrophalste Inseratejahr in der Geschichte der Medienhäuser.
Darüber hinaus bedrohe die Gratiskultur die Zeitungslandschaft. «Viele junge Menschen abonnieren keine Zeitung mehr. Die gedruckte Tageszeitung ist also ein Stück weit ein Auslaufmodell».
Gleichzeitig habe Christoph Blocher im vergangenen Jahr den Zehnder Verlag mit seinen Gratiszeitungen gekauft. In diesem Bereich wolle der einstige Bundesrat und SVP-Stratege investieren und expandieren. Angesichts dieser Strategie und der medienpolitischen Grosswetterlage erachtet Ackeret den Verkauf einer Tageszeitung als ideal.