- Der Umbau des Zürcher Kongresshauses und die Renovation der Tonhalle dauern rund ein halbes Jahr länger.
- Die Mehrkosten betragen 13.1 Millionen Franken.
- Die Gründe für die Mehrkosten: eine schlechtere Bausubstanz, Zielkonflikte sowie «Unschärfe in der Planung», wie es in der Mitteilung heisst.
- Neu soll die Wiedereröffnung des Kongresshauses und der Tonhalle im März 2021 stattfinden.
Es sei eine komplexe Aufgabe, führte Bauvorsteher André Odermatt vor den Medien aus. Das Kongresshaus mit der Tonhalle sei eine Art Flickwerk. Diese Ausgangslage und die Anforderungen an einen modernen Betrieb hätten zu diversen Konflikten beim denkmalgeschützten Gebäude geführt.
So stiessen Fachleute im Zuge der Arbeiten zum Beispiel auf ein grösserer Ausmass an Asbest. Das Grundwasser sorgte für Schwierigkeiten, und es gab Probleme mit der Feuchtigkeit. Allgemein war der Zustand der Gebäude schlechter als erwartet.
Der Teufel steckt im Detail
Bei der detaillierten Planung seien zudem zusätzliche Kosten aufgetaucht, die im Budget nicht vorgesehen waren. So muss zum Beispiel die Bestuhlung renoviert werden. Mehraufwand verursacht auch der Brandschutz, der durchgängig behindertengerechte Ausbau sowie der Einbau der notwendigen Technik. All dies habe auch Einfluss auf die Terminplanung.
Die absehbaren Mehrkosten bei der Renovation beziffert die Stadt auf 9.4 Millionen Franken. «Die Erhöhung des Kredits ist notwendig, damit das Kongresshaus und die Tonhalle für die nächsten Jahrzehnte bereit sind», ist Hochbauvorsteher André Odermatt überzeugt. Das Geld muss vom Zürcher Gemeinderat bewilligt werden.
Denkbar ungünstiger Zeitpunkt
Der neue Zeitplan sieht vor, dass das renovierte Kongresshaus und die Tonhalle im März 2021 eröffnet werden. Diese Verschiebung sei für die Tonhalle eine grosse Enttäuschung und eine riesige Herausforderung, sagt Ilona Schmiel, die Intendantin der Tonhalle-Gesellschaft zum neuen Zeitplan.
Der Umzug finde mitten in der Saison statt. In dieser Zeit müsse der Konzertbetrieb für 35 Tage eingestellt werden. Der Tonhalle-Gesellschaft entgehen dadurch einerseits Einnahmen und es entstehen auch Mehrkosten, weil es für den Umzug zusätzliches Personal braucht. Diese Kosten in der Höhe von 3.7 Millionen Franken soll ebenfalls die Stadt Zürich tragen. Und auch dieses Geld muss vom Zürcher Gemeinderat bewilligt werden.