- Auf dem Messeplatz haben sich am frühen Mittag rund 30 Rechtsextreme zu einer bewilligten Kundgebung gegen den UNO-Migrationspakt getroffen.
- Aufgerufen dazu hatte die Partei National Orientierter Schweizer (Pnos). Einem Aufruf der extremen Linken zu einer Gegendemonstration folgten hunderte auch politisch gemässigte Personen.
- Die Polizei schob einen Riegel durch die beiden Lager. Es kam zu vereinzelten Zwischenfällen und Gummischrot-Einsatz.
- Auf dem Theaterplatz demonstrierten gleichzeitig hunderte Novartis-Mitarbeitende gegen den geplanten Stellenabbau.
Linksextreme Kreise hatten im Internet dazu aufgerufen, sich ebenfalls auf dem Messeplatz zu versammeln. Sie wollten damit die Kundgebung der rechtsextremen Bewegungen verhindern. Für diese Aktion ging bei den Behörden kein Gesuch ein.
Die Polizei schob sich zwischen die beiden Lager und bildete einen Schutzring um die Pnos-Versammlung. Es kam zu einzelnen Zusammenstössen mit der Polizei, die Gummischrot einsetzte. Später zog die Demonstration durch das Quartier und löste sich etwa um 17 Uhr auf.
Grosses Polizeiaufgebot
Die Polizei war in der ganzen Stadt präsent. Überwacht wurde auch der Badische Bahnhof, da mit der Anreise von Rechtsextremen aus Deutschland gerechnet werden musste. Aufgeboten waren gemäss Sicherheitsdepartement Basel-Stadt auch Einsatzkräfte aus mehreren anderen Kantonen.
Wenn Rechtsextreme demonstrieren, müssen alle zusammen stehen.
An einer bewilligten Gegenkundgebung unter dem Motto «Basel bleibt bunt» nahmen am späteren Nachmittag in der Dreirosenanlage – rund einen Kilometer vom Messeplatz entfernt – etwa 1000 Personen Teil.
In dieser Stadt ist kein Platz für Rassismus und Faschismus.
Zu dieser Demonstration hatten praktisch alle Parteien der beiden Basel - mit Ausnahme der SVP - aufgerufen. Wenn Rechtsextreme demonstrieren, müssten alle zusammenstehen, inklusive Bürgerliche, sagt FDP-Kantonalpräsident Luca Urgese gegenüber Radio SRF. Und für SP-Präsident Pascal Pfister ist es wichtig zu zeigen, «dass in dieser Stadt kein Platz ist für Rassismus und Faschismus.»
Nach Angaben der Polizei wurden während der Kundgebungen «zwei Personen vorläufig festgenommen». Die Sanität der Rettung Basel-Stadt habe «zwei verletzte Personen zur Abklärung ins Spital gebracht». Insgesamt habe es «während des Nachmittags knapp zweihundert Personenkontrollen» gegeben.
Protest auch gegen Novartis-Stellenabbau
Gegen einen geplanten Stellenabbau bei Novartis wollten im Weiteren Mitarbeitende des Basler Pharmakonzerns zusammen mit Gewerkschaften auf dem Theaterplatz protestieren. Nach Angabe der Gewerkschaften folgten dem Aufruf etwa 800 Personen. Novartis hatte im September angekündigt, in der Schweiz in den kommenden vier Jahren mehr als 2000 Stellen zu streichen.