Ein Mail mit einem verdächtigen Anhang. Oder eine Freundschafts-Anfrage auf Facebook, die einem nicht ganz geheuer erscheint. Immer mehr Baselbieterinnen und Baselbieter machen sich Sorgen wegen Betrügern, die im Internet ihr Unwesen treiben.
Phishing und «Romance Scamming»
Roland Walter, Sprecher der Baselbieter Polizei, stellt fest, dass sich die Anfragen zu diesem Thema häufen. Und nicht nur das: «Die Bevölkerungsbefragung von 2018 hat ergeben, dass das Thema die Leute sehr beschäftigt».
Im Fokus stehen Phänomene wie zum Beispiel Phishing, also gefälschte Mails oder Internetseiten, die mit einem Computer-Virus infiziert sind oder über die Bank-Daten gestohlen werden. Ein weitere Betrugsmasche ist das sogenannte «Romance Scamming». Hier nehmen Betrüger auf sozialen Netzwerken wie Facebook eine falsche Identität an und suchen nach Opfern, die eine Liebesbeziehung wollen. Sie wickeln die Opfer um den Fingern und machen bald darauf eine Notsituation geltend - das Opfer soll dann Geld zahlen.
Finanzieller und emotionaler Schaden
«Hier werden nicht selten zehntausende Franken bezahlt», sagt Roland Walter. Der finanzielle Schaden ist gross. Dazu kommt noch ein gebrochenes Herz und eine grosse Scham. Er könne keine konkrete Zahl nennen, wie oft Baselbieterinnen und Baselbieter Opfer von «Romance Scamming» werden, «aber 20 Fälle pro Jahr sind wohl in etwa realistisch». Wobei noch eine grosse Dunkelziffer von bis zu 90 Prozent dazu komme.
An speziellen Info-Abenden kann sich die Baselbieter Bevölkerung nun über diese Themen informieren. «Wir richten uns explizit an alle Altersgruppen», sagt Walter, denn Cyber-Kriminalität treffe Jung und Alt gleich stark.