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Mehrfacher versuchter Mord Paketbomben-Bauer muss ins Gefängnis

Das Bundesstrafgericht verurteilt einen Mazedonier zu zehn Jahren Haft. Durch Zufall war seine Bombe nicht explodiert.

  • Das Bundesstrafgericht hat einen Paketbomben-Bauer wegen mehrfachen versuchten Mordes zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt.
  • Es liegt damit nur ein Jahr unter dem Antrag des Staatsanwalts des Bundes. Der Verteidiger hatte einen Freispruch gefordert.
  • Der schweizerisch-mazedonische Doppelbürger hatte die Bombe 2002 an die Zürcher Redaktion der kosovo-albanischen Zeitung «Bota sot» geschickt.

Das Gericht erachtete die Ausführungen des Mannes als nicht plausibel, wie es bei der Urteilsverkündung erläuterte.

Das Gericht sieht es nicht als glaubwürdig an, dass der Angeklagte getestet habe, dass die Bombe nicht funktioniere. Die Untersuchung der Bombe habe gezeigt, dass die Sprengfalle explodiert wäre, wenn sie durch Anheben des Deckels geöffnet worden wäre.

Für die Zuwiderhandlung gegen das Waffengesetz verhängte das Bundesstrafgericht eine Geldstrafe. Der 41-jährige Mann hatte anerkannt, dass er eine bei ihm gefundene Waffe nicht hätte besitzen dürfen.

Rache an Redaktion von «Bota sot»

Der schweizerisch-mazedonische Doppelbürger hatte im September 2002 eine als Weinsendung getarnte Paketbombe an die Zürcher Redaktion der kosovo-albanischen Zeitung «Bota sot» geschickt. Nur durch Zufall wurde der Zünder nicht betätigt.

Gemäss seinen Aussagen sollte die Paketbombe «lediglich» ein Denkzettel an die Redaktion sein. Diese soll während des Kosovokrieges Fluchtwege von Zivilisten bekannt gegeben haben, was zu Massakern geführt habe. Dafür wollte sich der Mann rächen.

Nach Jahren per Zufall entdeckt

Erst durch einen Zufall kamen die Strafverfolgungsbehörden fast 15 Jahre nach der Tat auf die Spur des 41-Jährigen. Er war im Dezember 2016 an einer Schlägerei beteiligt gewesen. Daraufhin wurde bei ihm eine DNA-Probe genommen. Diese stimmte mit der DNA überein, die auf der Paketbombe gefunden worden war.

Am 31. Januar nahm die Polizei den Mann an seinem Arbeitsort fest. Seit dem 26. Mai befindet er sich im vorzeitigen Strafvollzug. Stets gab er an, dass er alleine gehandelt habe und es keine Mittäter gebe.

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