Ein Home Office in den Bergen – das Projekt «mia Engiadina» möchte solche mobile Arbeitsplätze im Engadin anbieten. Die Initianten wollen dafür ein eigenes Glasfasernetz aufbauen.
Ein erster wichtiger Schritt gelang im Februar vor einem Jahr. Mehrere Gemeinden im Engadin zogen ihren Rekurs gegen den Ausbau einer Hochspannungsleitung zurück. Im Gegenzug verpflichtete sich die nationale Netzgesellschaft Swissgrid, die weiteren Stromleitungen im Tal in den Untergrund zu legen. Teil dieser unterirdischen Leitungen wird auch ein leeres Rohr für ein Glasfaserkabel zwischen Scuol und S-chanf sein. So kommen die Gemeinden günstig zu einem eigenen Glasfaserkabel.
Eigenes Glasfasernetz
Nun hat «mia Engiadina» auch den zweiten Teil dieses Projekts unter Dach und Fach bringen können. Sie kann künftig die Glasfasern der Rhätischen Bahn von Scuol nach Landquart mitbenutzen. Im Gegenzug wird die RhB das Glasfaserkabel der Engadiner Gemeinden mitbenutzen, sobald dieses gebaut ist.
Mit der Verbindung von Scuol nach Landquart hat nun «mia Engiadina» die Möglichkeit, ein eigenes Glasfasernetz im Engadin aufzubauen und kann Anschlüsse an Kunden verkaufen. Bereits heute betreibt «mia Engiadina» eigene Glasfaseranschlüsse, diese sind jedoch von andern Providern gemietet, so Mitinitiant Not Carl.
«Mia Engiadina», das für den Betrieb des Glasfasernetzes eine eigene Firma gegründet hat (die mia Engiadina Network SA) wird damit zum Konkurrent anderer Glasfaseranbieter wie der Swisscom, die bereits heute Glasfasern im Tal anbietet. Die Swisscom schreibt auf Anfrage, man begrüsse alle Mitbewerber, «dies führt zu einem dynamischen Wettbewerb und zu Innovation». Man plane keine Preissenkungen.
SRF 1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr