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Milchverarbeiter baut um Hochdorf setzt auf Babynahrung

Das angeschlagene Unternehmen richtet sich neu aus: Werke im Ausland werden verkauft, ein Geschäftsbereich aufgegeben.

Nach einem Gewinneinbruch im Jahr 2018 kam es im vergangenen Frühling zu drastischen Wechseln beim Milchverarbeiter Hochdorf: Der Konzernchef räumte den Sessel, der Verwaltungsratspräsident wurde von den Aktionärinnen und Aktionären abgewählt.

Nun zeigt sich, in welche Richtung die neue Hochdorf-Spitze das Unternehmen entwickeln will: Der Fokus soll künftig im Bereich der Babynahrung liegen, in dem Hochdorf schon länger tätig ist – alle anderen Bereiche werden aufgegeben oder einem Strategiewechsel unterzogen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Fabrik in Deutschland wird geschlossen

Einher mit der neuen Strategie von Hochdorf geht auch die Absicht, Babynahrung ausschliesslich in der Schweiz zu produzieren. Dies führe dazu, dass ein Produktionswerk von Hochdorf in Deutschland keine strategische Bedeutung habe, heisst es in einer Medienmitteilung. In diesem Zusammenhang liefen bereits Verhandlungen über den Verkauf der Fabrik an die Uckermärker Milch GmbH.

Neue Strategie für Milchpulver-Produktion

Für den Bereich «Dairy Ingredients» – also die Verarbeitung von Milch zu Milchpulver – will Hochdorf in den kommenden zwölf eine neue Strategie ausarbeiten.

Gänzlich aufgeben will der Konzern den Bereich «Cereal & Ingredients», in dem die Geschäfte mit Weizenkeimprodukten, Ölen und Schokolade angesiedelt ist. Ursprünglich hätte dieser Bereich ein milchunabhängiges Standbein für das Unternehmen werden sollen – «mangels kritischer Grösse» wird der Bereich nun aber abgestossen.

Bis Ende Jahr soll klar sein, was mit den Tochtergesellschaften geschieht, die in diesem Bereich tätig sind. Bereits weiter gediehen ist die Frage der Zukunft der Hochdorf South Africa Ltd: Diese Tochter wird demnächst an die African Chocolate Café Ltd. verkauft.

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