Im September 2020 öffnet das Milliardenprojekt «The Circle» am Flughafen Zürich seine Tore. Doch noch ist das Bauwerk der Superlative die grösste überirdische Baustelle der Schweiz. Auf einer Fläche von rund 180'000 Quadratmetern entsteht ein neuer Stadtteil mit Geschäften, Büros, Hotels, Restaurants und einem Kongress- und Gesundheitszentrum.
Zu den Mietern gehört etwa das Universitätsspital Zürich, der Softwarekonzern SAP oder die Hotelkette Hyatt International. Auch der Gesamtprojektleiter der Flughafen Zürich AG, Beat Pahud, wird ein Büro im neuen Dienstleistungszentrum beziehen.
SRF News: Noch sind 30 Prozent der Flächen im «The Circle» nicht vergeben. Wie läuft es mit der Vermietung?
Beat Pahud: Sie sprechen von den 30 Prozent, die nicht vermietet sind. Doch aus unserer Sicht sind bereits 70 Prozent der Flächen vergeben. Mit diesem Ergebnis sind wir zum jetzigen Zeitpunkt sehr zufrieden.
Alle Mieter zusammen investieren selbst noch eine Viertelmilliarde in den Innenausbau.
Wir haben stets damit gerechnet, dass wir während zwei bis drei Jahren nach Eröffnung noch Flächen vermieten werden. Denn alle Mieter zusammen investieren selbst noch eine Viertelmilliarde in den Innenausbau. Dies zu verbauen, benötigt Zeit. Rein logistisch gesehen ist es also nicht möglich, dass bei der Eröffnung sämtliche Flächen vermietet sind.
«The Circle» ist ein Ort zum Arbeiten oder Geld ausgeben – es entstehen keine Wohnungen, sondern Büroflächen, Hotels und viele Geschäfte. Wieso wird das Bauwerk mehr als ein Konsumtempel?
Auf dem Gelände werden 6500 Arbeitsplätze entstehen. Für die Mitarbeitenden schaffen wir einen Campus mit zusätzlichen Angeboten: So entsteht etwa hinter dem Gebäude ein Park mit viel Natur.
Es gibt Angebote fürs Fitness oder die Kinderbetreuung.
Hier bieten wir den Leuten sehr viele Möglichkeiten, sich zu erholen und Sport zu treiben. Es gibt zudem Personalgastronomie und Angebote fürs Fitness oder die Kinderbetreuung, welche für die Mitarbeitenden wichtig sind.
Wie wird «The Circle» den Flughafen und den Standort Zürich verändern?
«The Circle» macht den Flughafen zu einer Destination. Bereits heute sind mehr als die Hälfte der Menschen, welche den Flughafen nutzen, nicht wegen Flügen hier. Dies verstärken wir mit dem Bauwerk: die Besucherinnen und Besucher werden viel mehr Gründe als nur das Fliegen haben, um «The Circle» aufzusuchen.
Bei gewissen Bauwerken in Zürich wie etwa beim Einkaufszentrum «Sihlcity» dauerte es länger, bis Besucherinnen und Besucher gekommen sind. Haben Sie Bedenken, dass «The Circle» nicht zum erhofften Publikumsmagnet wird?
Wir machen uns diesbezüglich keine Sorgen. Es ist stets eine Frage der Zeit, bis ein Ort akzeptiert wird. Im Unterschied zum «Sihlcity» ist der Flughafen bereits heute ein Ort, welchen die Menschen besuchen. Dadurch wird es bei uns rascher gehen, dass «The Circle» als neuer Ort erkannt wird.
Das Gespräch führte Mirjam Fuchs.