Sie war 1932 die höchste Talsperre überhaupt: die 114 Meter hohe Staumauer Spitallamm an der Grimsel. Mit der zweiten Staumauer an der Seeuferegg hält sie das Wasser des Grimselsees zurück. Die Staumauer Spitallamm ist stark gebogen, die beiden Flanken sind in den Grimselgranit eingespannt.
Gebaut zwischen 1925 und 1932 ist die Staumauer Spitallamm in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Sie hat mehrere Risse, einer reicht sogar von der einen, zur anderen Talseite. Diese Risse sind ein Problem für die Sicherheit. Deshalb wird nun vor die alte Staumauer eine neue Mauer gebaut.
Die neue Mauer ist fast gleich hoch wie die alte und die Kronenlänge misst 212 Meter. Sie lässt auch die Option offen, dass sie aufgestockt werden könnte. Die Dimensionen sind riesig: Für den Bau der neuen Mauer sind 215'000 Kubikmeter Beton nötig. Die Bauarbeiten sollen rund 125 Millionen Franken kosten.
Was passiert mit der alten Mauer?
Die alte Spitallamm-Mauer wird nicht abgerissen, sie bleibt einfach stehen und versinkt später im Grimselsee. Dies hat mehrere Gründe: Die alte Mauer ist erhaltenswert und deren Rückbau käme die KWO teuer zu stehen – denn der Bauschutt müsste in einer Deponie entsorgt werden.
Die Bauarbeiten haben am Donnerstag offiziell begonnen und sollen 2025 abgeschlossen sein. Wie die Kraftwerke Oberhasli mitteilen, sind Bauarbeiten im Hochgebirge auf knapp 1900 Meter über Meer äusserst anspruchsvoll. In den sechs Jahren kann jeweils nur von Mai bis Oktober gebaut werden.