- Der britische Autor Martin Amis ist im Alter von 73 Jahren in seinem Haus in Florida verstorben, wie sein Buchverlag mitteilte.
- Er zählte zu den bedeutendsten britischen Autoren der Gegenwart.
- Bekannt war Amis durch seine bissigen und dunkel-grotesken Romane. Damit prägte er in den 1980er- und 1990er-Jahren die britische Belletristik.
Isabel Fonseca, die Ehefrau von Martin Amis und selbst Autorin, gab in einem Bericht der «New York Times» bekannt, dass er an Speiseröhrenkrebs verstarb. Dieselbe Krankheit, an der sein Freund und Schriftsteller Christopher Hitchens 2011 starb.
Amis galt als einer der bedeutendsten britischen Schriftsteller der Gegenwart. Zusammen mit Salman Rushdie, Ian McEwan und Julian Barnes gehörte Martin Amis zu den Autoren, die die britische Literaturszene der 1980er-Jahre prägten. Zu seinen bekanntesten Werken zählen «Gierig» (1984) und «London Fields» (1989). Mit spitzer Feder beschrieb er darin Absurditäten unserer Zeit.
Erfolgreicher Debütroman mit 24 Jahren
Der Sohn des Autors Kingsley Amis (1922 bis 1995) feierte seinen Durchbruch mit dem Roman «Das Rachel-Tagebuch» (1973), der mit dem Somerset-Maugham-Preis ausgezeichnet wurde. In einem Nachruf bezeichnete sein Buchverlag Penguin Random House den Autor als «literarisches Wunderkind», der seinen Debütroman mit 24 Jahren herausbrachte. Die Lektorin Michal Shavit würdigte Amis als «brillant witzigen» und «furchtlosen» Schreiber.
1996 heiratete der Brite die US-Autorin Isabel Fonseca. Zuletzt lebte das Paar in Florida. In Grossbritannien ist Martin Amis auch einem nicht an Literatur interessierten Publikum bekannt: Klatschspalten der britischen Presse beschäftigten sich unter anderem mit dem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater Kingsley Amis.