SVP-Nationalrat Roger Köppel hat bekannt gegeben, dass er für die Wahlen im Herbst 2019 als Ständerat kandidieren will. Grund sei die Schweizer Europapolitik, die er als «unehrlich» bezeichnet.Die aktuellen beiden Zürcher Ständeräte seien die Falschen, um am diesen Kurs etwas zu ändern.
SP-Ständerat Daniel Jositsch und seine Partei seien für einen EU-Beitritt und FDP-Ständerat Ruedi Noser sei ebenfalls ein EU-Sympathisant. Köppel wittert bei der Schweizer Politik einen «Geheimplan, die Schweiz heimlich unter Vorspielung falscher Tatsachen in die EU zu schmuggeln.» Dies wolle er verhindern. Der Kanton Zürich habe diesbezüglich eine Vorreiterrolle, seit sich SVP-Vordenker Christoph Blocher gegen die Schweizer Europapolitik wehre.
Dass Köppel als Ständeratskandidat ins Rennen steigen will, freut die SVP-Parteileitung. Die Zürcher SVP wartet seit über zehn Jahren auf einen Ständeratssitz.
Roger Köppel ist ein guter Vertreter der Partei.
Offiziell nominiert ist Köppel damit jedoch noch nicht. Die Delegierten der Zürcher SVP-Kantonalpartei entscheiden erst im Frühling.
Jositsch und Noser reagieren gelassen
Die beiden bisherigen Zürcher Ständeräte Daniel Jositsch (SP) und Ruedi Noser (FDP) würden zu EU-freundlich politisieren, sagte Roger Köppel am Donnerstagmorgen an der Medienkonferenz. An Jositsch prallt diese Kritik ab. Er habe sich zusammen mit Ruedi Noser in Sachen Europapolitik stets für die Interessen des Kantons Zürich eingesetzt.
Bleibt die Frage, ob die FDP nun mit der SVP, der langjährigen Bündnispartnerin, ins Ständeratsrennen steigt? Ruedi Noser winkt ab: «Die FDP wird alleine in den Ständeratswahlkampf steigen und deshalb auch nur mich portieren.» Sowohl Noser als auch Jostisch betonten stets, dass sie als Team im Ständerat gut und gerne zusammen arbeiten.