Zum Inhalt springen
Moorbirken aus dem Chlepfibeerimoos
Legende: Moorbirken aus dem Chlepfibeerimoos zwischen Aeschi (SO), Niederönz (BE) und Herzogenbuchsee (BE) zvg/Kanton BE

Moorschutz im Chlepfibeerimoos Grenzenloser Moorschutz zwischen Bern und Solothurn

Das Hochmoor «Chlepfibeerimoos» im Grenzgebiet der Kantone Solothurn und Bern ist renaturiert.

Die Zukunft einer Naturoase zwischen Bern und Solothurn ist gesichert: Das Hochmoor «Chlepfibeerimoos» ist renaturiert. Die Naturschutzfachstellen der Kantone Solothurn und Bern setzten in Zusammenarbeit mit Pro Natura das Regenerations- und Aufwertungsprojekt um.

Zum Abschluss der Renaturierung überschritten der Berner Regierungsrat Christoph Ammann und der Solothurner Regierungsrat Roland Fürst am Donnerstagnachmittag vor Ort ein symbolisches «Grenzband», das die üblicherweise unsichtbare Kantonsgrenze markierte.

Gemeinsam sei eines der grössten mittelländischen Hoch- und Übergangsmoore gerettet worden, hiess es. Laut Urs Känzig, Leiter der Naturschutzfachstelle des Kantons Bern, habe die Zusammenarbeit sehr gut geklappt. Jetzt habe das Moor wieder seine eigene Wasserzufuhr. «Das Wasser ist das zentrale Element eines Hochmoors, wenn das Wasser nicht mehr zufliesst ist es kein Hochmoor mehr», so Känzig.

Regenwasser im Herzen des Moors

Chlepfibeeri aus dem Chlepfibeerimoos zwischen Aeschi
Legende: Chlepfibeeri aus dem Chlepfibeerimoos zwischen Aeschi (SO), Niederönz (BE) und Herzogenbuchsee (BE) zvg/Kanton Bern

Bei den Arbeiten im «Chlepfibeerimoos» ging es darum, die Zukunft des Hochmoors von nationaler Bedeutung zu sichern. Dabei kamen auch schwere Baumaschinen zum Einsatz. Bäume wurden gefällt - und mit dem Helikopter abtransportiert.

Das nährstoffarme Regenwasser im Herz des Gebiets soll nun liegen bleiben, während das nährstoffreiche Wasser möglichst vom Moorkern weggeleitet wird. Die chemischen und physikalischen Werte und die Vegetation werden bis 2019 überwacht, um den Erfolg des Natureingriffes zu prüfen.

Ohne eine Regeneration der Moorfläche hätte das Gehölz gemäss Pro Natura die offenen Moorflächen weiter erobert. Alles wäre zugewachsen. Natur und Landschaft sind einem langsamen Wandel unterworfen: Im 16. Jahrhundert befand sich an der Stelle des «Chlepfibeerimooses» noch ein Kleinsee mit einer offenen Wasserfläche.

Eines der fünf letzten Hochmoore

Das «Chlepfibeerimoos», liegt unmittelbar neben dem Burgäschisee und ist eines der fünf letzten Hochmoore des Berner Mittellandes und das einzige Hochmoor im Kanton Solothurn. Das rund acht Hektaren grosse Schutzgebiet liegt in den Gemeinden Aeschi SO, Niederönz BE und Herzogenbuchsee BE.

Die Kosten für das vor drei Jahren gestartete Projekt belaufen sich auf 700'000 Franken. In die Taschen griffen der Bund, die Kantone sowie verschiedene Fonds, unter anderem der Fond Landschaft Schweiz.

Meistgelesene Artikel