Beim Dachverband Basler Muslim Kommission machen 22 Vereine und Richtungen mit. Sind sie so zu sagen das Sprachrohr dieser 22?
Sohail Mirza: Sprachrohr ist zu viel gesagt. Ich kann nicht behaupten, dass ich ein Sprachrohr für alle diese Vereine sein möchte und dürfte. Das ist auch nicht meine Aufgabe. Die Aufgabe der Basler Muslim Kommission ist, die Anliegen dieser Vereine an die Öffentlichkeit und Behörden zu vermitteln und umgekehrt.
Sie haben gesagt, Sie können und wollen nicht für alle sprechen. Hat das auch damit zu tun, dass allenfalls unter diesen 22 auch Richtungen gibt, hinter denen Sie nicht stehen können?
Nein. Das ist nicht der Grund. Als Basler Muslim Kommission haben wir einen Grundsatz: Wir mischen uns nicht in die inneren Angelegenheiten unserer Vereine ein.
Die Frage stellt sich, weil in den Medien diskutiert wird, ob bei Ihnen am Tisch rechtsextreme Personen sitzen. Ganz konkret gibt es die Mevlana-Moschee mit Bezügen in der Vergangenheit zu den grauen Wölfen. Kennen Sie diese Vertreter so gut, dass Sie sagen können, das sind keine Rechtsextremen?
Ja. Es gibt diesen Verein, der assoziiert ist mit einem türkischen Verein, den Grauen Wölfen. Diese Organisation hat sich aber seit mehreren Jahrzehnten von jeglicher Gewalt distanziert. Ich kenne die Leute aus diesem Verein. Ich glaube nicht, dass ich je etwas gehört habe, das sich in Richtung Rechtsextremismus bewegt hätte - und zwar sowohl was das Schriftliche betrifft als auch was man innerhalb der Vereine bespricht.
Das heisst, Sie können die Hand ins Feuer legen, dass es in der Basler Muslim Kommission keine rechtsextremen Tendenzen gibt?
Ja, wir haben überhaupt keinen Rechtsextremismus in der Basler Muslim Kommission.
Gibt es in ihrer Kommission Vertreter, die nicht tolerant sind gegenüber anderen Religions-Vereine?
Nein, wir haben Gott sei Dank, keine solchen Vereine. Aber wir sind kein Nachrichtendienst und kein Polizeiapparat. Wir sind letztlich angewiesen auf Hinweise vom Nachrichtendienst. Und Einzeltäter kann es immer und überall geben.
Hören Sie das ganze Interview im Audiofile.
(Regionaljournal Basel 17:30 Uhr)