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Nach dem Meistertitel von YB Christoph Spycher ist in Gedanken schon bei der nächsten Saison

Seit September 2016 ist Christoph Spycher Sportchef beim Fussballklub YB. In dieser Zeit hat der 40-jährige Berner das Vertrauen der Mannschaft, des Trainers, aber auch der Investoren und der Fans gewonnen – und YB mit klugen Transfers zum Meistertitel geführt.

Christoph Spycher

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Porträt Christoph Spycher
Legende: Keystone

Der heute 40-Jährige wuchs in Oberscherli in der Gemeinde Köniz auf. Nach der Wirtschaftsmatur war Christoph Spycher als Spieler beim SC Bümpliz, FC Münsingen, FC Luzern, GC, Eintracht Frankfurt und von 2010 bis 2014 bei YB unter Vertrag. Anschliessend amtete Spycher als Talentmanager für YB, seit September 2016 ist er Sportchef. Christoph Spycher ist verheiratet und hat zwei Kinder.

SRF News: Wie viele Hände haben Sie geschüttelt und wie viele Leute umarmt seit dem Schlusspfiff?

Christoph Spycher: Das weiss ich nicht genau, unzählige... Und einige davon sind fest in meinem Kopf gespeichert. Zum Beispiel die Umarmungen mit den Spielern, dem Trainerstaff, den Mitarbeitern von YB – aber auch jene im privaten Umfeld, mit den Kindern, mit meiner Frau – einfach mit allen, die einem die Kraft geben, diesen Job zu machen. Es waren wunderschöne Momente.

Die Spieler sagen, Ihnen seien Werte wie Menschlichkeit, Ehrlichkeit und Vertrauen wichtig. Braucht es das für den Erfolg?

Wenn man Erfolg haben will, muss man mit einem Team arbeiten. Leute die sagen, sie würden alles selber entscheiden, haben keinen Erfolg. Wenn man starke Leute holt und ihnen vertraut und die Wichtigkeit gibt, die sie verdienen, dann kommt es gut.

Wenn man starke Leute holt und ihnen vertraut, dann kommt es gut.

Können Sie sich als Sportchef Menschlichkeit überhaupt leisten? Sie müssen Spielern zum Teil ja auch mitteilen, dass sie nicht bei YB bleiben dürfen.

Menschlichkeit kann man auch im Umgang mit einem Menschen definieren, aber sie darf keinen Einfluss haben auf den Entscheid. Ich musste viele harte Entscheide fällen. Der Entscheid wird im Kopf gemacht, aber dann, in der Kommunikation, in der Art und Weise des Umgangs, ist Menschlichkeit sehr wichtig.

Für das Team, den Trainer-Staff, die Fans, war der Meistertitel der Höhepunkt. Aber Sie als Sportchef sind im Kopf schon einen Schritt weiter, bei der nächsten Saison. Können Sie es dennoch geniessen?

Die letzten Tage waren schwierig, alle «plangten» auf diesen Moment. Aber ich war komplett mit anderen Aufgaben beschäftigt, hatte unglaublich viel im Kopf: Wie wollen wir unser Team verändern, was stehen für Entscheidungen an. Aber ein paar Stunden vor dem Spiel war alles weg und ich konnte den Gewinn des Meistertitels geniessen.

Das Gespräch führte Christine Widmer.

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