Die Basler SP will nach der geplatzen Fusion von Universitätsspital Basel und Kantonsspital Baselland die Aufgaben der Spitäler via gemeinsame Spitalliste neu vergeben. Die gemeinsame Spitalregion war ebenfalls Teil der Abstimmung, allerdings war die gemeinsame Planung weitgehend unbestritten und sie wurde an der Urne auch klar angenommen. Das war ganz im Sinne der SP, welche die Fusion ablehnte und die Spitalregion annahm.
Nicht jedes Spital sollte alles anbieten dürfen.
Nun will die Abstimmungsgewinnerin die Spitallandschaft in den beiden Basel via Spitalliste regeln. «Nicht jedes Spital sollte alles anbieten dürfen», sagte SP-Grossrätin Sarah Wyss vor den Medien. Das Stichwort heisse: bündeln.
«Ein gebündeltes Angebot bringt mehr Fallzahlen», so Wyss weiter. Ein Operateur mache so oftmals die gleichen Eingriffe und «das bedeutet höhere Qualität, weniger Leerläufe und damit auch tiefere Kosten», glaubt Wyss. Die Regierungen müssten nun schnell den einzelnen Spitälern Aufgaben vergeben - und allenfalls auch wegnehmen.
Kaspar Sutter, auch er SP-Grossrat und einer der schärfsten Spitalfusionskritiker, glaubt, dass die Bevölkerung Verständnis dafür habe, dass sie für einige Eingriffe einen längeren Weg in Kauf nehmen müsse als jetzt. Das passiert, wenn ein Spital in der Region gewisse Leistungen nicht mehr anbieten darf - eben wegen der Bündelung der Leistungen. «Die Leute wollen vor allem ein gutes Angebot«, sagt Sutter. «Gerade bei hochkomplizierten Eingriffen nehmen Patientinnen und Patienten in Kauf, dass sie in ein Spital müssen, welches weiter weg ist.»
Wir können uns vorstellen, zusammen mit Baselland eine Tagesklinik Bruderholz zu machen.
Vom Bruderholzspital will sich die SP nicht zwingend verabschieden. «Wir können uns durchaus vorstellen, zusammen mit Baselland eine Tagesklinik Bruderholz zu machen», sagt Sutter. Zwar habe man im Fusions-Abstimmungskampf stets gesagt, die geplanten Betten seien in der ambulanten Tagesklinik nicht nötig. «Aber dieser Entscheid obliegt dem Kanton Baselland.»
Ohne GAV keine Liste
Auch mehr Kooperationen zwischen öffentlichen und Privatspitälern könnten sinnvoll sein, glaubt die SP. Allerdings will Sarah Wyss für die Privatspitäler eine neue Regelung: Sie sollen nur noch auf die Spitalliste kommen, wenn sie einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) haben.
Die SP bereite Vorstösse im Grossen Rat vor, zum Beispiel die Forderung, dass Spitäler sich die Anschaffung von hochmodernen und teuren Apparaturen bewilligen lassen müssen.