Die Meldung hat eingeschlagen wie eine Bombe. Die Swatch Group, einer der grössten Uhrenproduzenten der Welt, wird künftig nicht mehr an der «Baselworld» vertreten sein. Dies berichtete die «NZZ am Sonntag». Für die Basler Messe sei dies ein herber Rückschlag, sagt Tanja Wenger-Fuhrer, Redaktionsleiterin von «Gold'Or», der Fachzeitschrift der Schweizer Uhren- und Schmuckbranche.
Dass mit der Swatch Group einer der wichtigsten Aussteller abgesagt habe, sei für die «Baselworld» ein grosser Verlust, sowohl finanziell wie auch für das Image der Messe. Auch optisch werde das Wegbleiben der Swatch Group auffallen. «In der Halle 1.0, in welcher die grossen Marken ihre Produkte zeigen, bildete die Swatch Group in den letzten Jahren das Zentrum. Dieses Loch zu stopfen, dürfte schwieriger werden.»
Mehr noch als Tatsache, dass die Swatch Group auf einen Auftritt an der «Baselworld» verzichtet, überraschte Wenger-Fuhrer den Zeitpunkt der Bekanntgabe. Nach der Ausgabe 2018 sei die Messeleitung sehr darum bemüht gewesen zu betonen, dass alle grosse Marken auch 2019 an der Messe vertreten seien. «Den grossen Knall hat man daher erst im nächsten Jahr erwartet.»
«Die Messe müsste sich enorm wandeln»
Timm Delfs, der an der Rebgasse in Basel einen Uhrenladen betreibt und als Fachjournalist für diverse Medien schreibt, sagt, dass die Absage der Swatch Group - gerade nach den «Hiobsbotschaften» der letzten Jahre - ein schlechtes Zeichen für die Zukunft der «Baselworld» sei. «Ursprünglich ging die Messeleitung davon aus, dass mit dem Bau der neuen Hallen 2013 alles besser werde und die Messe kontinuierlich wachse, eingetreten ist aber genau das Gegenteil.»
Wenger-Fuhrer schliesst nicht aus, dass bald weitere grosse Uhrenmarken dem Beispiel der Swatch Group folgen und auf einen Auftritt an der «Baselworld» verzichten könnten: «Es könnte sogar sein, dass es in den nächsten Wochen zum guten Ton gehören wird, der Baselworld abzusagen.» Die Zukunft der Messe sieht Wenger-Fuhrer düster: «Die Messe müsste sich enorm wandeln. Ich habe grosse Zweifel, dass ihr dies gelingen wird.»
(Regionaljournal Basel, 17.30)