- Weder Stefanie Ingold (SP) noch Markus Schüpbach (FDP) haben im Kampf um das Solothurner Stadtpräsidium das absolute Mehr erreicht.
- Im ersten Wahlgang lag die SP-Kandidatin knapp 50 Stimmen vor dem FDP-Kandidaten.
- Es braucht im September also einen 2. Wahlgang um die Nachfolge des langjährigen Stadtpräsidenten Kurt Fluri zu klären.
- Stadtpräsident und Nationalrat Kurt Fluri (FDP) trat nach 28 Jahren nicht mehr an.
Bei einer Wahlbeteiligung von rund 61 Prozent erhielt die 54-jährige Schulleiterin Ingold 3373 Stimmen. Schüpbach, 56 Jahre alt und Direktor der Solothurnischen Gebäudeversicherung, kam auf 3326 Stimmen. Ingold und Schüpbach scheiterten am absoluten Mehr.
Bereits vor vier Jahren hatte die SP versucht, der FDP das Stadtpräsidium zu entreissen. Die Kandidatin und heutige Nationalrätin Franziska Roth unterlag klar.
Stefanie Ingold sprach von einem Erfolg für die SP. Man habe an der «FDP-Bastion» Solothurn gerüttelt. Die Freisinnigen stellen seit über 100 Jahren den Stadtpräsidenten. Markus Schüpbach zeigte sich mit seinem Ergebnis als Bürgerlicher ebenfalls zufrieden. Die Stadt Solothurn sei in den letzten Jahren nach links gerückt – und auch heute mit dem doppelten Ja zu den beiden Umweltinitiativen.
In Solothurn steht die Stadtpräsidentin oder der Stadtpräsident dem Gemeinderat vor. Dieser ist das vollziehende und verwaltende Organ der Gemeinde. Dem Gemeinderat gehören 30 Mitglieder und 15 Ersatzmitglieder an. In Solothurn gibt es keine Stadtregierung und kein Parlament.
Der zweite Wahlgang findet am 26. September statt. Kurt Fluri bleibt bis Ende Oktober im Amt. Auch für das Solothurner Vizepräsidium ist ein zweiter Wahlgang nötig.