Der Einkauf in der «Abfüllerei Basel» beginnt zu Hause. Bevor man ins Geschäft geht, muss man die Verpackung für die einzelnen Produkte einpacken: Gläser, Tupperware, Plastiksäcke, Stofftaschen. Der Name des Ladens ist nämlich Programm. Um möglichst wenig Abfall zu produzieren, soll die Kundschaft Behälter gleich selber mitbringen, am besten wiederverwertbare. «Damit wollen wir den Anteil an Haushaltsabfall senken», sagt Ivo Sprunger, der die «Abfüllerei Basel» im Mai zusammen mit einer Geschäftspartnerin eröffnen möchte. In Basel würden nämlich jedes Jahr 3000 Tonnen Haushaltsabfall anfallen und das sei viel zu viel. Schon im April eröffnet ein anderes Geschäft mit einem ähnlichen Konzept, «Basel Unverpackt», am Erasmusplatz im Kleinbasel.
Die Masse finanziert mit
Zero Waste
Die «Abfüllerei Basel» soll im Mai an der Güterstrasse 169 eröffnen. Basel sei für dieses ideologische Projekt ein gutes Pflaster, glaubt Sprunger. Mit ein Grund für diese Einschätzung ist die Art, wie er seinen künftigen Laden finanzierte: mit Crowdfunding. 450 Menschen haben einen kleineren oder grösseren Geldbetrag gespendet und so die Eröffnung des Ladens überhaupt erst ermöglicht. Die meisten seien aus Basel und der Region, sagt Sprunger. «Zudem ist Basel eine Stadt, die viel auf Nachhaltigkeit gibt. Wir glauben, die Idee, via Abfallvermeidung einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, findet in Basel Anklang.»
Im Sortiment der «Abfüllerei Basel» sind vor allem gut haltbare, trockene Produkte wie Nüsse, Mehl, Teigwaren, Seife und ähnliches. Auch ein bisschen Gemüse soll ins Sortiment kommen, derzeit bemüht sich Sprunger um verschiedene Milchprodukte. Die Produkte werden in der Region produziert und sind vorzugsweise biologisch. Fleisch wird die «Abfüllerei Basel» nicht ins Sortiment aufnehmen, da die gesetzlichen Auflagen für den Fleischverkauf sehr streng seien, so Sprunger.
Preise wir bei Groissverteilern kann die «Abfüllerei Basel» nicht bieten. Ihre Produkte werden teurer sein, vergleichbar mit einem Bioladen, so Sprunger. Mehr ausgeben müsse man aber nicht zwingend: Wer in kleinen Portionen einkauft, hat weniger Lebensmittelabfall sagt er mit Verweis auf die vielen Ein-Personen-Haushalte in Basel. «Wer für sich alleine kocht, braucht keinen ein- oder zwei-Kilo-Sack Kartoffeln: Bei uns kann er wenig nehmen, also nur so viel, wie man für ein Menü für eine Person eben braucht.»
(Regionaljournal Basel, 06.32 Uhr)