Das Projekt: Der 75 Quadratmeter grosse geteerte Parkplatz vor dem Naturama in Aarau wird durch einen Kiesplatz ersetzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im Rahmen eines Weiterbildungsanlasses am Donnerstag selber zu Presslufthammer, Pickel und Schaufel gegriffen. Später werden Blumen und im Sommer auch ein Baum gepflanzt.
Die Idee dahinter: Einerseits geht es Thomas Baumann, Projektleiter Naturförderung beim Naturama, darum, Besucherinnen und Besucher mit mehr Natur zu empfangen. Andererseits will das Naturama auch zeigen, wie man mit wenig Aufwand mehr tun könne für Biodiversität und gegen die Hitze in der Stadt.
Gegen die Hitze in der Stadt: Der Bund hat 2018 einen Bericht veröffentlicht, wie die Hitze in Städten bekämpft werden kann – in Städten wird es in Hitzeperioden besonders heiss. Eine grosse Rolle spielt dabei der Städtebau, zum Beispiel genügend Pärke und Bäume, aber auch eine Anordnung von Gebäuden, so dass der Wind trotzdem hindurch blasen kann. Es gibt aber auch Massnahmen, die im Kleinen umgesetzt werden können – eine davon ist die Entsiegelung.
Kühlung durch Entsiegelung: Teerböden speichern besonders viel Wärme und sind kaum durchlässig. Kiesplätze hingegen speichern weniger Hitze, und bieten zudem Pflanzen einen Lebensraum, die wiederum Schatten spenden und so für Kühlung sorgen. Dazu kommt, dass Kiesplätze durchlässig sind: Bei Hitze kann Feuchtigkeit aus dem Boden verdunsten, was zu einer weiteren Kühlung beiträgt.
Naturama als Vorbild: Das Naturama in Aarau will zum Nachahmen anregen. Seit er sich mit dem Thema befasse, sehe er überall in der Stadt Ecken, bei denen er sich frage, warum sie geteert sein müssen, sagt Thomas Baumann: «Teer braucht man doch nur dort, wo man durchgeht und keine dreckigen Schuhe möchte, aber all die Ecken, wo man nie draufsteht, die sind ohne Grund geteert.»
Projekt rennt offene Türen ein bei der Stadt Aarau: Bei der Stadt Aarau sei man sich der Problematik bewusst, sagt Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker. Aarau beteilige sich an einem Pilotprojekt, bei dem es um hitzeangepasste Siedlungsentwicklung gehe. Ebenfalls beteiligt seien der Kanton, sowie die Gemeinden Baden, Buchs und Windisch.