«Es war eine sehr schwere Zeit für uns als Verein», sagt Niggi Schmieder, Obmann der «Negro Rhygass». Er meint damit die Monate seit dem letzten Sommer. Damals kritisierte ein Student das Logo der «Negro Rhygass» in einer Zeitung als rassistisch. In der Folge entbrannte eine heftige Diskussion darum, was die Fasnacht darf und wo Rassismus anfängt.
Umstrittenes Logo an der Fasnacht kaum sichtbar
Das Logo der «Negro Rhygass» zeigt einen schwarzen Mann im Bastrock mit einem Knochen im Haar. Die «Negro Rhygass» wurde deswegen heftig kritisiert, es gab sogar eine Petition, welche die Auflösung der Gugge verlangte. Andererseits erfuhr die «Negro Rhygass» auch viel Unterstützung. An einem Solidaritäsmarsch für die Kleinbasler Gugge nahmen mehrere hundert Fasnächtler teil.
Das Sujet sei historisch entstanden, sagte die «Negro Rhygass» stets und es sei nie die Absicht gewesen, irgendjemanden zu verletzen. Dennoch entschied der Verein schliesslich, das Logo nicht mehr öffentlich einzusetzen. «Es gab viele Sitzungen und emotionale Diskussionen», sagt Negro-Obmann Niggi Schmieder. Aber schlussendlich seien sie als Verein gestärkt aus der ganzen Sache herausgekommen.
Rassismus und Narrenfreiheit ist Top-Sujet
Nun möchte die «Negro Rhygass» die Rassismus Debatte endlich hinter sich lassen. «Wir wollen nicht zurück, sondern vorwärts blicken und die Fasnacht geniessen», sagt Niggi Schmieder. Allerdings dürfte die Gugge vielerorts an den Wirbel um sie erinnert werden. Rund 50 Gruppierungen befassen sich dieses Jahr nämlich mit den Themen Rassismus und Narrenfreiheit. Zum Beispiel die Stammlique «Basler Bebbi». Sie zeigt unter dem Sujet «Bimbotown» eine Völkerschau aus der Kolonialzeit, wie es sie in den 1920er Jahren im Basler Zolli noch gab.
Die «Negro Rhygass» ihrerseits setzt auf ein ganz anderes Sujet. Die Guggenmitglieder sind als gelbe Schiffsmatrosen unterwegs und warnen mit Blick auf das neue Rheinschiff und die vielen Schwimmerinnen und Schwimmer: «S Wird äng im Bach.»