Die Abstimmung über das Energiegesetz hat gezeigt: Der Klimaschutz hört bei den Bernerinnen und Bernern beim Portemonnaie auf. Das gilt umso mehr, je weiter weg sie von der Agglomeration Bern wohnen. Besonders deutlich Nein sagte das Stimmvolk im Berner Oberland, im Emmental und im Oberaargau. Dort gibt es im Verhältnis mehr Leute mit Wohneigentum, dafür weniger links-grüne Wählerinnen und Wähler als etwa in der Stadt Bern.
Im bürgerlich dominierten Kanton Bern haben es Energievorlagen schwer. Das war schon immer so, wie zum Beispiel 2012 die Abstimmung über die Motorfahrzeugsteuern zeigte oder 2013 die Abstimmung «Bern erneuerbar», welche wollte, dass die Wärme- und Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommt.
Protest nur auf der Strasse
Auch die Demonstrationen der letzten Wochen für einen besseren Klimaschutz änderten nichts am Abstimmungsausgang. Die Demos brachten zwar viele Leute auf die Strasse, auch Ältere – aber anscheinend nicht an die Urne. Ein Beleg dafür ist die tiefe Stimmbeteiligung von knapp 38 Prozent.
Es ist den Demonstrierenden also nicht gelungen, so zu mobilisieren, dass mit einem neuen Energiegesetz auch wirklich etwas geändert worden wäre.