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Neubau Universität Basel wirft Gewinner von Architekturwettbewerb raus

Nächster Eklat bei einem Neubau der Universität Basel: Diese wirft den Gewinner eines Architektur-Wettbewerbs raus.

Kaum ist bekannt, dass auf der Baustelle des neuen Biozentrums der Universität Basel die Kosten aus dem Ruder laufen, kommt es zum nächsten Eklat bei einem Neubau der Uni Basel: Die Uni hat den Gewinner des Architektur-Wettbewerbs rausgeworfen.

Das Architekturbüro Caruso St John, mit Sitz in London und Zürich, hatte vor drei Jahren den Wettbewerb für einen Laborbau für das Departement Biomedizin gewonnen. Wenn nämlich das neue Biozentrum einmal bezogen ist, soll das alte abgerissen werden. Auf dem frei gewordenen Areal soll dann ein neuer Laborbau entstehen. Jurymitglieder, die damals das Siegerprojekt gekürt haben, sagen übereinstimmend, man sei von diesem Projekt begeistert gewesen. Es sei städtebaulich und architektonisch «hervorragend».

Seit dem Jury-Entscheid hat das Architekturbüro Caruso St John das Projekt zu einem so genannten Vorprojekt weiter entwickelt. Doch jetzt kam es zum Bruch mit der Bauherrschaft, der Uni Basel. Das zeigen Recherchen des Regionaljournals Basel. Die Uni hielt dies bis jetzt aber unter dem Deckel. Jetzt soll ein Generalplaner das Projekt weiter planen und realisieren. Dieser muss aber zuerst überhaupt gefunden werden und zwar in Eigenregie, denn auch mit dem Hochbauamt arbeitet die Uni bei diesem Projekt nicht mehr weiter zusammen.

Wir hätten nie für möglich gehalten, dass so etwas in Basel passieren kann.
Autor: Florian Zierer Geschäftsführer, Caruso St John

Florian Zierer vom betroffenen Architekturbüro Caruso St John zeigt sich enttäuscht: «Es ist das erste Mal seit es unser Büro gibt, dass wir so etwas erleben. Wir hätten nie für möglich gehalten, dass so etwas in Basel passieren kann.»

Uni begründet Entscheid mit Sparbemühungen

Bei der Universität Basel zeigt man sich mit der Arbeit der Architekten zufrieden. Warum man trotzdem die Zusammenarbeit beendet hat, begründet die Uni mit Sparbemühungen. Christof Tschumi, Verwaltungsdirektor der Universität sagt: «Für die nächste Phase brauchen wir einen guten Planer. Insbesondere müssen die Kosten genauer angeschaut werden», dies sei am besten mit einem neuen Planerteam möglich. Ganz offensichtlich traute man dem Architekturbüro, dass mit viel Herzblut dieses Projekt entwickelt hat, nicht zu, die Sparvorgaben umsetzen zu können. Emotionslos Abstriche am Projekt zu machen, traut man bei der Uni viel eher einem Generalplaner zu.

Fachverband verlangt, dass Kündigung zurückgezogen wird

Die Basler Sektion des Bundes der Schweizer Architekten BSA zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Universität die Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro aufgekündigt hat. Der Verband fordert in einer Medienmitteilung, dass das Projekt mit den Architekten Caruso St John weitergeführt wird.

Das Architekturbüro hat der Uni verboten, weiterhin das Büro im Zusammenhang mit dem Neubau zu nennen. Die Uni muss jetzt zuerst einmal die weitere Planung und Realisation ausschreiben.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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