SRF: Topsharing, ein neues Modell in der Basler Verwaltung auf dieser Stufe, weshalb ist dies ein gutes Modell?
Katrin Grögel: Wir sind davon überzeugt, dass dies ein hervorragendes Modell ist für eine Leitungsposition. Es gibt besser abgestützte strategische Entscheide. Vom Vier-Augen-Prinzip profitiert unter anderem auch das Risikomanagement. Wir sind aber auch der Meinung, dass im Dialog die Innovationsfähigkeit grösser ist.
Wie teilen sie sich die Geschäfte auf?
Katrin Grögel: Es wird so sein, dass wir grundsätzlich die Verantwortung für alle Entscheide gemeinsame tragen und dass wir die strategische Entwicklung gemeinsam vorantreiben werden. Wir werden aber im operativen Geschäft im Alltag für einzelne Dossiers eine Aufteilung haben und werden auch für einzelne Institutionen und Bereiche eine erste und eine zweite Ansprechperson definieren.
Und wenn etwas falsch läuft, wer ist schuld?
Sonja Kuhn: Wir beide natürlich. Wir übernehmen die Verantwortung gemeinsame für Entscheide, die wir zusammen treffen.
Uns beiden sind diese Baustellen bekannt. Es ist aber falsch von einer Krise zu sprechen.
In der Basler Kulturpolitik gibt es derzeit viele Baustellen, vor allem bei den Museen. Eine Museumsstrategie fehlt. Brauchen sie demnach keine Vorlaufzeit und können diese Probleme sofort anpacken?
Katrin Grögel: Uns beiden sind diese Baustellen bekannt. Es ist aber falsch von einer Krise zu sprechen. Es gibt einzelne Probleme, für die wir Lösungen brauchen und wir sind daran diese Lösungen rasch auf den Tisch zu bringen.
Sonja Kuhn, hat man Fehler gemacht bei den Museen?
Sonja Kuhn: Ich weiss nicht, ob man von Fehlern sprechen kann. Man hat in den letzten Jahren neue Rahmenbedingungen geschaffen und eine Wachstumsstrategie angestrebt. Man hat mit dem Neubau des Kunstmuseums etwas Grossartiges geschaffen, hat sich aber bei den Betriebskosten verschätzt. Dies muss man nun richtigstellen. Ich möchte auch von neuen Erkenntnissen sprechen. Wir haben nun ein erstes Betriebsjahr im neuen Kunstmuseum und sehen nun effektiv, was für Kosten anfallen. Von dem können wir nun ganz viel ableiten und mit einer Betriebsanalyse schauen, wie wir das Haus auf eine solide Betriebsbasis stellen können.
Das Gespräch führte Patrick Künzle.