Ziel sei es, die Ausbreitung des Virus unter den jungen Menschen zu verlangsamen und ältere Personen und solche mit chronischen Krankheiten vor einer Ansteckung zu schützen, schreibt die Gesundheitsdirektion zu ihren neuen Empfehlungen.
Seit Montag seien weitere vier Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Bestätigung des nationalen Referenzlabors stehe noch aus. Bei den Infizierten handle es sich um zwei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 22 und 28 Jahren. In allen Fällen habe man klar nachvollziehen können, wie sie sich angesteckt hätten. Die Zahl der positiven Coronafälle im Kanton Zürich ist damit auf 13 angestiegen.
Die Fälle in Zürich würden die Erfahrungen in anderen Ländern bestätigen: dass die Erkrankung bei jungen Menschen in der Regel milde verlaufe. Es bestehe aber die Gefahr, dass junge Menschen mit nur schwachen Symptomen ältere Menschen anstecken, bei denen die Krankheit einen schwereren Verlauf nehmen könne. Die Gesundheitsdirektion empfiehlt deshalb, bei Besuchen in Alters- und Pflegezentren und in Spitälern Zurückhaltung zu üben.
Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli will sich am Mittwochabend, 4. März 2020 mit Gesundheitsminister Alain Berset und dem Vorstand der Konferenz der Gesundheitsdirektoren treffen. Ziel sei die Koordination und einheitliche Regelungen unter den Kantonen mit klaren Vorgaben des Bundes.
«Ganz auf Besuche muss man nicht verzichten»
Man unterstütze die neuen Empfehlungen der kantonalen Gesundheitsdirektion, sagt der Stadtzürcher Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri. Ganz auf Besuche müsse man aber nicht verzichten. «Wir empfehlen Angehörigen, die Vorsichts- und Hygienemassnahmen einzuhalten und die Besuche etwas zu reduzieren.» Der Betrieb laufe im Moment normal weiter, so Stadtrat Andreas Hauri. Die Stadt Zürich betreibt über dreissig Alters- und Pflegezentren.
Partyszene hat existenzielle Sorgen
Dass Partys in Clubs nicht stattfinden sollen, nach Empfehlung der Zürcher Gesundheitsdirektion, geht Farah de Tomi vom Zürcher Club «Mausefalle» zu weit. Schliessen wolle sie ihr Lokal derzeit auf jeden Fall nicht. Sie mache sich aber existenzielle Sorgen: «Das kann bis zur Schliessung eines Clubs führen.»