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Neue Formen und Experimente Luzerner Theater sucht das Ungewöhnliche

Das Programm für die neue Saison zeigt sich offen für Experimente, wartet aber auch mit altbekannten Stücken auf.

Nach einem Totentanz zum Start der letzten Saison eröffnet das Luzerner Theater die Spielzeit 2018/2019 mit einer Aufführung unter dem Titel «Im Amt für Todesangelegenheiten». Das Motto der neuen Saison heisst «neue Formen», wie die Verantwortlichen am Dienstag bei der Programmpräsentation mitteilten.

Auf dem Programm stehen drei Opernexperimente:

  • Die Slapstick-Oper «Im Amt für Todesangelegenheiten», ein absurd-komischer wie filmisch-opulenter Musiktheaterabend, wurde für das Luzerner Theater und das Luzerner 21st Century Orchestra komponiert.
  • Ein Soundkünstler nimmt sich in einem «zukunftsorientierten Projekt» Mahlers «Kindertotenlieder» an.
  • Und Mozarts «Entführung aus dem Serail» bildet die Grundlage für ein Musiktheater mit dem Titel «Les robots ne connaissent pas le blues» - das Opernensemble arbeitet hier mit Performern aus der Côte d'Ivoire zusammen.

Neben diesen neuen Formen wartet das Programm auch mit altbekanntem auf. Auf Opernliebhaber warten Gounods «Roméo et Juliette», Mozarts «Don Giovanni», Verdis «La traviata» (in der 3. Saison!) sowie «Die Grossherzogin von Gérolstein» aus Offenbachscher Feder.

In der Sparte Theater sind bekannte Werke programmiert:

  • «Biedermann und die Brandstifter» von Max Frisch
  • Dostojewskis Roman «Schuld und Sühne»
  • Die Erzählung «der Sandmann» von E.T.A. Hofmann.

Zu entdecken gibt es daneben eine Gangsterperformance, die sich der Frage widmet: «Wie wird man unscheinbar?», ein Satyrspiel von Euripides oder das Familienstück «Grosse Bären weinen auch».

Eine Uraufführung kommt auf die Tanzbühne:

  • Der österreichische Choreograph Georg Reischl sich das Ziel gesteckt hat, Songs von David Bowie zu vertanzen.
  • Erstmals zur Aufführung kommt auch die Tanzperformance «Paddington Bär». Vorlage ist hier das Bilderbuch aus den 50er-Jahren.
  • Zum Zehn-Jahr-Jubiläum der künstlerischen Leiterin Tanz, Kathleen McNurney, wird «Crescendo! Eine Jubiläumsgala» mit moderierten Best-Of der letzten zehn Jahre aufgeführt.

In seiner dritten Spielzeit schenkt Intendant Benedikt von Peter den Aufführungsorten viel Beachtung. Dostojewskis Romanklassiker wird auf die zwei Abende «Schuld» und «Sühne» an zwei verschiedenen Aufführungsorten (Luzerner Theater und Box) aufgeteilt.

«Biedermann und die Brandstifter» wird in Luzerner Wohnungen aufgeführt. Die Zuschauer hätten so die Gelegenheit zu schauen, wie Frischs Stück bei ihnen zu Hause zum Inventar passe, heisst es im Programmheft. Dies mit dem Versprechen, dass die Wohnungen nicht niedergebrannt würden.

Auf dem Sonnenberg steigt der Musikevent «Zappa on the Hill». Die frühere Garnfabrik Viscosistadt in Emmenbrücke wird als Spielort ebenfalls in Beschlag genommen, um eine neue Welt zwischen Analogem und Digitalem zu schaffen.

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