Das Wichtigste in Kürze:
- Für medizinische Notfälle im Kanton Zürich gibt es ab kommendem Jahr eine einheitliche Telefonnummer
- Ab Januar 2018 werden rund um die Uhr Anrufe entgegengenommen und wenn nötig an jene Ärzte, Apotheker oder Zahnärzte weitergeleitet, die Notfalldienst haben
- Ziel ist, dass alle Zürcherinnen und Zürcher auf die richtige medizinische Hilfe zählen können - auch ausserhalb der Praxisöffnungszeiten und unabhängig vom Wohnort
- Die Nummer ist für die Anrufer gratis. Bezahlt wird sie je zur Hälfte vom Kanton und den Gemeinden. Der Kanton rechnet bei 250'000 Anrufen mit rund 7,3 Millionen Franken pro Jahr
Was tun, wenn abends oder nachts der Bauch schmerzt, das Fieber beim Säugling nicht sinkt oder ein Hexenschuss einfährt? Ab 2018 ist diese Frage im Kanton Zürich geklärt. «Wir haben aufgeräumt», erklärt der zuständige Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger gegenüber dem «Regionaljournal».
Wir haben jetzt eine Lösung, die an 365 Tagen, 24 Stunden zur Verfügung steht.
Zufriedene Gemeinden
Eine gute Lösung und eine Verbesserung der jetzigen Situation, dieser Meinung sind auch die Gemeinden. So wie es jetzt geregelt sei, könnten die Hausärzte den Notfalldienst nämlich nicht leisten, sagt Jörg Kündig, Präsident des Zürcher Gemeindepräsidentenverbandes.«Mit dem neuen Modell stehen auch die wenigen Hausärzte wieder zur Verfügung, weil sie andere Einsatzzeiten haben.»
Es ist eine Verbesserung der jetzigen Situation.
Eine einzige Nummer statt 38
Auch die Ärztinnen und Ärzte sind mit der neuen Notfallnummer sehr zufrieden. Bis jetzt hätten die Patienten bei Beschwerden zuerst eine der 38 lokalen Notfallnummern im Kanton heraussuchen müssen, sagt Joseph Widler, Präsident der Zürcher Ärztegesellschaft, nun gebe es nur noch eine direkte Nummer.
Widler glaubt, dass ein Teil der Anfragen bereits am Telefon zufriedenstellend beantwortet werden kann: «Mit einem guten Ratschlag, oder man schickt die Anrufer in die nächste Apotheke oder in eine offene Praxis. Bei älteren, immobilen Patienten könne man auch einen Arzt vorbeischicken.
Die Telefonnummer des neuen Notfalldienstes gibt der Kanton im Herbst bekannt. Klar ist, es wird eine 0800er Nummer und damit gratis sein. Für deren Einführung braucht es auch noch die Zustimmung des Kantonsparlaments.