Wie viele Sans-Papiers in der Ostschweiz leben, dazu gibt es keine Zahlen. Schätzungen gehen von 500 Sans-Papiers im Kanton St. Gallen aus, andere von 500 alleine in der Stadt St. Gallen.
Im Oktober 2018 wurde eine IG Sans-Papiers St. Gallen gegründet. Von Freiwilligen, die im Asylbereich tätig sind. Ihr Ziel ist es, nächstes Jahr eine Anlaufstelle zu schaffen, damit Sans-Papiers mit ihren Problemen nicht alleine sind.
Es gibt Sans-Papiers, die im Moment nach Zürich gehen, weil es im Raum St. Gallen kein Angebot gibt.
Sans-Papiers reisen normalerweise legal in die Schweiz ein, gehen aber nicht, wenn zum Beispiel ihr Asylgesuch abgelehnt wird oder ihre Bewilligung als Saisonier ausläuft. Oft wohnen sie in Wohnungen, die im Namen von anderen gemietet sind.
Auch für Sans-Papiers gelten die Grundrechte. Sie haben also das Recht auf medizinische Versorgung oder Bildung. Im Alltag sind die Hürden aber gross, weil Sans Papiers mit der ständigen Angst leben, entdeckt und abgeschoben zu werden.
Bereits eine Zug- oder Tramfahrt ist eine riesige Stresssituation.
Der Verein «Interessengesellschaft Sans-Papiers St.Gallen» hat im Moment 12 Mitglieder. Sie alle arbeiten ehrenamtlich. Mit der Stadt St. Gallen wurde bereits das Gespräch gesucht. Die Stadt habe auch Unterstützung zugesichert, Geld fliesst jedoch keines. Die IG lebt von Mitgliederbeiträgen und Spenden von Stiftungen.