Zehn Kinosääle, darunter einer speziell für Kinder und solche, die mit Sofas oder Betten ausgestattet sind. Das neue Pathé-Kino im aargauischen Spreitenbach möchte mit neuen Ideen den Kinomarkt im Ostaargau und im Limmattal aufmischen. Ab heute Donnerstag laufen die ersten Filme im neuen Mulitplex-Kino an.
In Zeiten von Youtube und Netflix brauche es neue Angebote, um die Leute noch ins Kino locken zu können, sagen die Betreiber der neuen Anlage. Man wolle nicht mehr bloss einen Film schauen, der Kinobesuch müsse zu einem Erlebnis werden, präzisiert Venanzio di Bacco, der Chef der Kinogruppe Pathé Schweiz: «Die Kunden sollen zwar aus dem Haus gehen, sich bei uns aber wie zu Hause fühlen.
Als neue Kinoerlebnisse preisen die Betreiber Angebote wie das Kinderkino an, wo es keine standardmässigen Kinostühle, sondern eine Sofa-Kissen-Landschaft gibt und wo sich vor der Leinwand noch ein Bällebad befindet. Und auch vom Konzept VIP-Kino verspricht sich Pathé einiges. Hier können BesucherInnen das Kino über einen separaten Eingang betreten und sich in einer abgetrennten VIP-Lounge aufhalten.
Die Besucherzahlen im Kinomarkt gehen seit Jahren eher zurück, viele Betreiber kämpfen mit dem Publikumsrückgang. Das neue Grosskino in Spreitenbach führt somit unweigerlich zu einer neuen Konkurrenzsituation, von der zum Beispiel die Kinogruppe Sterk aus Baden betroffen ist. Die Sterk-Gruppe betreibt in Baden und Wettingen mehrere Kinos. Geschäftsführerin Alexandra Sterk bleibt trotzdem gelassen.
Auch wenn die Säle der Sterk-Kinos im Vergleich zu den neuen Pathé-Säälen eher klassisch wirken, könne man trotzdem Spezielles bieten. Einerseits sei man in den Sterk-Kinos bezüglich Film- und Tontechnik auch auf dem neuesten Stand, anderseits habe man auch Sonderangebote, mit denen man sich von der Konkurrenz abheben möchte.
Die Sterk-Gruppe setze zum Beispiel auch auf alternative Filmangebote: «Wir wollen alle Genres abdecken, auch der Studio- und der Dokumentarfilm soll Platz haben», sagt die Geschäftsführerin. Daneben sei man eines der wenigen Kinos, das Filme möglichst in Originalsprache zeigt.
Auf die Konkurrenz angesprochen reagieren Pathé- und Sterk-Gruppe ähnlich. Man ziehe grundsätzlich am gleichen Strang und wolle einfach Leute für das Kino begeistern. Neue Anbieter würden den begrenzten Markt immer auch beleben, wovon unter dem Strich alle profitieren können.