- Das Solothurner Kantonsparlament hat die Konzession für das Alpiq-Wasserkraftwerk Gösgen vorzeitig um 70 Jahre verlängert.
- Alpiq kann damit die Anlagen von 1917 auf den neusten Stand der Technik bringen. Die Firma will fast 60 Millionen investieren.
- Der historische Oberbau beim Stauwehr Winznau wird definitiv abgerissen.
Seit 100 Jahren liefert das Wasserkraftwerk in Gösgen Strom, aktuell für 70'000 Haushalte. Dass die Alpiq das Kraftwerk weiter betreiben soll, war am Mittwoch im Solothurner Kantonsparlament unbestritten. Die Konzession wurde einstimmig um 70 Jahre verlängert.
Die geltende Konzession wäre zwar erst 2027 ausgelaufen. Im Hinblick auf die grossen Investitionen hat die Alpiq aber schon 2010 um eine vorzeitige Erneuerung der Konzession gebeten.
Sicherer bei Erdbeben und Hochwasser
Nun soll das Kraftwerk auf den neusten Stand der Technik gebracht werden: Es wird an die Anforderungen der Hochwasser- und Erdbebensicherheit und der Ökologie angepasst.
Der umfangreichste und augenfälligste Eingriff in die bestehende Anlage erfolgt beim Stauwehr Winznau. Nebst dem ersatzlosen Abbruch des Wehroberbaus sollen die Pfeiler verstärkt und alle Wehröffnungen mit neuen Stützen ausgestattet werden.
Mehr Wasser für die Fische
Eine wichtige ökologische Verbesserung stellt die Erhöhung der Dotierwassermenge dar. Es handelte sich dabei um die minimale Wassermenge, mit der beim Wehr Winznau die Restwasserstrecke der Aare beschickt werden muss.
Die bisher geltenden Dotierwassermengen von 7.5 Kubikmeter pro Sekunde im Winter, 10 im Frühling und Herbst sowie 15 im Sommer, sollen auf ein ebenfalls saisonal abgestuftes Regime von 15, 20 bzw. 25 Kubikmeter pro Sekunde erhöht werden.
Geld für den Aargau
Der Kanton Solothurn kassiert für die Konzessionserneuerung eine Gebühr von einer Million Franken sowie jährliche Wasserzinsen. Für diese gilt derzeit wegen des schwierigen Marktumfelds ein reduzierter Satz. Die vollen Wasserzinsen würden jährlich über 4 Millionen in die Staatskasse spülen.
Freuen kann sich auch der Nachbarkanton, entfallen doch 7 Prozent des Gefälles bei Niedrigwasser auf den Kanton Aargau. Die Neukonzessionierung bringt dem Aargau 297'000 Franken Gebühren und jährlich Wasserzinsen in die Staatskasse.