Seit anderthalb Wochen steht der Direktor der Herzklinik in der Kritik. Ein von ihm selbst entwickeltes Implantat soll bei Patientinnen und Patienten immer wieder zu Problemen geführt haben. Dennoch habe er in internationalen Forschungsmagazinen das Implantat als grossen Fortschritt gepriesen. Letzten Mittwoch hat ihn das Unispital freigestellt.
Am Samstag berichtete der Tages-Anzeiger, dass ein anderer Herzchirurg die Spitalleitung schon im Dezember auf Unregelmässigkeiten aufmerksam gemacht habe. Anstatt zu reagieren, habe die Spitalleitung jedoch den Whistleblower entlassen – aus fachlichen und persönlichen Gründen, wie es hiess.
Selbstverständlich werden wir diesen Aspekt auch untersuchen
Der Fall wird inzwischen auch politisch untersucht. Zusammen mit zwei anderen Fällen von Klinikdirektoren, die wegen zu hohen Bezügen in die Kritik geraten sind, untersucht die Kommission für Bildung und Gesundheit des Kantonsrates auch die Vorwürfe gegen den Direktor der Herzklinik.
Die neuen Fakten um den Whistleblower würden «selbstverständlich» in die Untersuchung einfliessen, sagte Kommissionspräsidentin Katrin Cometta auf Anfrage des Regionaljournals Zürich Schaffhausen. Sie deutete an, dass die Kommission auch mit dem Whistleblower sprechen werde. «Ich gehe davon aus, dass die Kommission mit sehr vielen Personen Kontakt sucht.»