Das Wichtigste in Kürze
- Eine neuartige Gentherapie gegen Krebs von Novartis ist der Zulassung in den USA einen wichtigen Schritt näher gekommen.
- Die sogenannte CAR-T-Therapie hilft in schweren Fällen von Leukämie.
- Die Immuntherapie ist teuer: Sie kostet bis zu 500'000 Dollar pro Patient.
- Wann sie in der Schweiz zugelassen wird und ob sie von der Krankenkasse bezahlt wird, ist noch offen.
Ein Expertenausschuss der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, den Wirkstoff CTL019 von Novartis zur Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie bei Kindern und Jugendlichen zuzulassen. Die FDA dürfte der Empfehlung folgen.
Immunzellen greifen gezielt Tumorzellen an
Bei CTL019 handelt es sich um eine sogenannte CAR-T-Therapie. Dabei entnehmen Ärzte dem Patienten T-Zellen des Immunsystems und modifizieren sie gentechnisch. Experten sprechen deshalb auch von einer Gentherapie.
Die veränderten T-Zellen werden dem Patienten anschliessend wieder iniziert. Im Körper vermehren sie sich in ihrer neuen, veränderten Form weiter und greifen nun gezielt die Krebszellen an.
Sollte die FDA das Präparat zulassen, könnte Novartis als erster Pharmakonzern der Welt in diesem Teilbereich der Krebs-Immuntherapie eine Arznei auf den Markt bringen. Der Basler Konzern wäre damit schneller als die beiden US-Biotechnologiefirmen Kite und Juno, die bei diesem Therapieansatz eigentlich als führend gelten.
Sehr teure Behandlungsmethode
Die CAR-T-Therapien kosten pro Patient bis zu 500'000 Dollar und gelten bislang als letzte Option für Patienten, bei denen andere Behandlungen wirkungslos blieben. Doch immer mehr Ärzte halten den Ansatz für vielversprechend. Weltweit laufen mehr als 180 klinische Studien mit CAR-T-Therapien.