Der Zürcher Stadtrat soll prüfen, wie er die Bedürfnisse von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen (LGBT) im Alter besser berücksichtigen kann. Der Gemeinderat hat am Mittwochabend gleich drei entsprechende Vorstösse angenommen.
Viele ältere, queere Menschen müssen an der Pforte des Altersheims ihre Lebenseinstellung abgeben.
Marco Denoth von der SP machte zu Beginn der Debatte klar, wo das Problem liegt. «Viele ältere, queere Menschen müssen heute an der Pforte des Altersheims ihre Lebenseinstellung abgeben». Die Berührungsängste dort seien immer noch sehr gross.
Der umstrittenste der drei Vorstösse verlangte, dass die Stadt dafür sorgt, dass etwa 30 Wohnungen als eine Art Alterswohngruppen ausschliesslich LGBT-Menschen vorbehalten sein sollen.
Ein SVP-Vertreter und auch eine AL-Vertreterin kritisierten, dass die Menschen so ausgegrenzt statt integriert würden. Die Mehrheit befand jedoch, dass Integration tatsächlich wichtig ist, dass es aber auch Menschen gäbe, die gerne «unter ihresgleichen» lebten. Auch für sie müsse gesorgt werden.
Forderungen dürften schon bald erfüllt werden
Schliesslich kamen alle drei Vorstösse mit grosser Mehrheit durch. Einzig die SVP war bei allen drei, die EVP bei einem dagegen.
Ende März präsentiert der Stadtrat sein neues Alterskonzept. Viele der Forderungen bezüglich LGBT-Menschen dürften dort schon erfüllt sein.