Am 21. April wird der Churer Bischof Vitus Huonder 75. Dann muss er dem Papst seinen Rücktritt anbieten. Gestern Montag traf sich Nuntius Thomas Gullickson, Vertreter des Papstes in der Schweiz, mit über 200 Kirchenleuten des Bistums in Chur. Dabei sei es um einen Austausch bezüglich der anstehenden Bischofswahl gegangen, sagte der Sprecher des Bistums auf Anfrage.
Die Presse hatte keinen Zutritt, Gullickson selber lehnte ein Interview mit der Sendung «Regionaljournal Graubünden» von Radio SRF mehrfach ab.
Eine «ordentliche Bischofswahl»
Wie der «Tagesanzeiger» heute berichtet, drängte Thomas Gullickson am gestrigen Treffen in Chur auf eine ordentliche Bischofswahl.
Demgegenüber steht der Vorschlag der Kritiker der konservativen Linie des Bistums Chur. Martin Kopp, Generalvikar für die Urschweiz hatte vorgeschlagen, einen Administrator einzusetzen. Damit sollte verhindert werden, dass mit einer nächsten Bischofswahl wieder ein konservativer Vertreter den Bischofsstab ergreift. Diesen Vorschlag habe der Nuntius jedoch am Treffen in Chur nur kurz gestreift, so Kopp im Interview (siehe Audio).
Das katholische Medienportal «kath.ch» schrieb dazu, Gullickson habe versichert, dass sich drei valable Namen auf der Kandidatenliste befinden werden.