- Seit mehreren Jahren plant die Stadt Bern, für Jugendliche einen Club ohne Konsumationszwang einzurichten.
- Der ehemalige Stützpunkt der Sanitätspolizei soll dazu für fast zwei Millionen Franken umgebaut werden.
- Das Stadtparlament sagt Ja zum Baukredit – obwohl das Clubprojekt möglicherweise lange durch Einsprachen blockiert wird.
Selten ist das Berner Stadtparlament so überzeugt von einer Idee wie beim aktuellen Projekt eines Jugendclubs an der Nägeligasse in der Innenstadt. Der Kredit von 1,95 Millionen Franken wurde am Donnerstagabend mit 62 Ja-Stimmen zu einer Gegenstimme angenommen. «Dank des Clubs kann die Situation auf der Schützenmatte bei der Reitschule entschärft werden», meinte Bettina Jans-Troxler von der EVP.
Aufregung wegen Widerstand
Viel zu reden gab dafür der angedrohte Widerstand der Anwohner. «Es kann nicht sein, dass Kindern und Jugendlichen jeglicher Lärm verboten wird», enervierte sich Manuel C. Widmer von der GFL. Der Ort sei halt der falsche, sagten Vertreter der SVP. «Beim Bahnhof liesse sich ein Club besser betreiben», meinte Alexander Feuz.
Die zuständige Gemeinderätin Franziska Teuscher und Stadtpräsident Alec von Graffenried versuchten, die aufgebrachten Stadträtinnen und Stadträte zu beruhigen und stellten sich schützend vor die Anwohner. «Wir werden das Gespräch suchen und mögliche Lärmschutzmassnahmen prüfen», versprach Stadtpräsident Alec von Graffenried.